Siegen. Seit 2021 sitzt Laura Kraft aus Siegen für die Grünen im Bundestag. Warum ihr Weg nach Berlin diesmal aber fast aussichtslos ist.
Bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 reichte Platz 23 auf der Landesliste der Partei: Laura Kraft zog locker für die Grünen in Siegen-Wittgenstein in den Bundestag ein. Doch diesen Erfolg zu wiederholen, dürfte bei der Neuwahl am 23. Februar schwer bis unmöglich sein. Denn die Rahmenbedingungen haben sich geändert.
Dass sie erneut für den Bundestag kandidieren wird, das hat die 30-Jährige gegenüber unserer Redaktion bestätigt: „Der Kreisverband der Grünen Siegen-Wittgenstein plant Ende nächster Woche eine Mitgliederversammlung für die Wahl der Direktkandidatur.“ Aber Laura Kraft schiebt auch hinterher: „Ich gehe nicht davon aus, über die Liste abgesichert zu sein.“ Das ist Sache der Landespartei. Anfang Dezember werden die NRW-Grünen darüber entscheiden. Ein sicherer Listenplatz wäre aber die Voraussetzung dafür, wieder in den Bundestag einzuziehen, eine realistische Chance, den Wahlkreis direkt zu gewinnen, hat sie nicht.
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Dass Laura Kraft selbst nicht mit einem sichern Sitz auf der Landesliste rechnet, liegt auch an einer Reform, die die Ampel-Koalition selbst beschlossen hatte: Nach dem neuen Wahlrecht wird der Bundestag erheblich kleiner sein - es wird rund 100 Sitze weniger zu verteilen geben. Und die Stimmung für die Grünen lässt zumindest aktuell nicht auf ein Rekordergebnis für die Partei schließen, dass das kompensieren könnte. Beide Faktoren werde es sehr schwer machen, dass Kraft erneut in den Bundestag einzieht.
Pessimistisch lässt sie das aber nicht werden. „Wir Grüne in Siegen-Wittgenstein gehen voller Elan und Zuversicht in den Wahlkampf“, so Laura Kraft. „Ich bin überzeugt, dass starke Grüne in Siegen-Wittgenstein für unsere Region einen wesentlichen Unterschied machen. Und als Stimme für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Wirtschaft, Bildung und einen Blick für ländliche Räume gehen wir engagiert in diesen Bundestagswahlkampf.“
Am Ende könnte keiner der aktuell drei Siegener Bundestagsabgeordneten erneut nach Berlin gehen. Auch die SPD-Frau Luiza Licina-Bode, die 2021 mit Platz 32 der NRW-SPD-Liste nur sehr knapp ein Mandat errang, müsste sich parteiintern erheblich verbessern oder den Wahlkreis direkt gewinnen. Das hat beim vergangenen Mal aber Volkmar Klein für die CDU geschafft. Der tritt nicht noch einmal an. Aber sein Nachfolger Benedikt Büdenbender gilt als Favorit.