Hagen. Prof. Thomas Kraus von der Universitätsklinik Aachen gilt als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der PCB. Das ist seine Einschätzung.

Umweltmediziner Professor Thomas Kraus ist Direktor des Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin am Universitätsklinikum Aachen. Er gilt als erfahrener Experte, wenn es um PCB geht.

In Ennepetal ging es um die PCB-Kongenere 47, 51, 68. Wie gefährlich sind diese für den Menschen?

Unbedenklich sind sie sicher nicht, nur weil sie zu den nicht-dioxinähnlichen gehören. Auch nicht-dioxinähnliche PCBs können gesundheitsschädlich sein. Wie gefährlich sie für den Menschen sind, weiß man nicht. Aus Experimenten an Zellen gibt es Hinweise auf schädliche Auswirkungen auf das Nervensystem von PCB 47.

Für wie beunruhigend halten Sie es in der Retrospektive, dass diese Substanzen in Ennepetal freigesetzt wurden?

Unter präventiven Gesichtspunkten sollten solche Substanzen nicht in die Umwelt gelangen, vor allem, weil sie dort lange verbleiben. Nach unseren Ergebnissen ist die untersuchte Bevölkerung durch diese PCBs aber nicht zusätzlich messbar belastet worden. Für die untersuchten Menschen sollte dies beruhigend sein.

Gibt es Erkenntnisse über mögliche Langzeitwirkungen?

Speziell für diese drei PCBs gibt es keine Erkenntnisse über mögliche Langzeitwirkungen.