Schwerte. Kölner Autofahrer (57) entkommt nur knapp: Wie die Ermittler mithilfe eines DNA-Verfahrens jetzt dem Täter auf die Spur kommen wollen.
Bei den Ermittlungen zu einem versuchten Tötungsdelikt auf der Autobahn 1 bei Schwerte könnte ein Massen-Gentest zur Fahndung nach dem bislang unbekannten Täter eingesetzt werden. Ein Speziallabor aus München untersucht den Tatgegenstand final: Am 5. April dieses Jahres kam es zu dem Vorfall auf der A1 bei Schwerte-Westhofen. Ein Stein soll gezielt auf das Fahrzeug eines 57-jährigen Mannes aus Köln geworfen worden sein. Der etwa handflächengroße Stein traf dabei die Windschutzscheibe auf der Fahrerseite, durchschlug diese aber nicht. Erste DNA-Tests haben bislang nichts ergeben, deshalb hat die Staatsanwaltschaft weitere Schritte in die Wege geleitet.
„Uns liegt eine grobe Beschreibung des Täters vor. Aktuell befindet sich der Tatgegenstand in einem speziellen Labor in München und wird untersucht. Wenn wir mehr wissen, werden weitere Schritte eingeleitet“, sagt die zuständige Staatsanwältin Melanie Hantke. Sollten DNA-Spuren sichergestellt werden, werden diese mit der Datenbank des LKA abgeglichen. Ergibt sich dort kein Treffer, könnte eine DNA-Reihenuntersuchung durchgeführt werden – ein sogenannter Massen-Gentest. Dies sei laut der Staatsanwältin zwar mit einigem Aufwand verbunden, aber gleichzeitig auch ein erfolgversprechender Ansatz.
„Es handelt sich vermutlich um jemanden aus dem Raum Schwerte. Es ist eher unwahrscheinlich, dass jemand von weit her extra zu dieser Autobahnbrücke fährt“, sagt Melanie Hantke. Bei einem Massen-Gentest würden Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Raum Schwerte ins Visier genommen, da der Fahrer den Verdächtigten als jugendlich beschrieben habe. Somit würde Personen, die als Täter infrage kommen könnten, zu einem DNA-Test eingeladen. Die Teilnahme an dem Test ist freiwillig, eine Verweigerung könne verdächtig wirken.
Die Kriminalpolizei bittet Zeugen um Hinweise unter der Telefonnummer 0231/132-7441.