Warstein.. „Long Distance“ heißt die härteste Disziplin bei der Warsteiner Montgolfiade. 51 Ballonteams machen sich früh morgens am Himmel auf den Weg. Sie müssen versuchen, mit ihren Ballonen in einem vorgegebenen Zeitfenster die längste direkte Strecke zurückzulegen. Eine Fahrt führte bis nach Niedersachsen.

„Long Distance“ heißt die Disziplin für 51 Ballonteams, die versuchen müssen, mit ihren Ballonen in einem vorgegebenen Zeitfenster die längste direkte Strecke zurückzulegen. Wir haben den Piloten Jürgen Kaul begleitet. Der Mann aus der Eifel zählt seit 16 Jahren zu den Piloten bei der Warsteiner Montgolfiade. Damals noch mit der Sonderform VW Beetle und danach mit dem Propangas-Ballon.

2008 wurde seine aktuelle Hülle vom Warsteiner Nürburgring-Ballon persönlich von Catharina Cramer getauft. Nun galt also wirklich der Leitspruch „hoch und weit!“ Satte 83 Kilometer legte der mit sechs Personen besetzt Ballon beim „Albert Cramer Long Distance Race“ zurück und brachte eine spektakuläre Landung mitten auf einem Waldweg mit sich. Die Chronologie der Langstreckenfahrt:

6 Uhr : Viele müde Augen – aber gut gelaunte Ballöner sind gespannt auf die Aufgabe und die Wetterinfos. Manche nehmen dabei noch ihr Frühstück ein.
6.15 Uhr: Gäste einsammeln und den Ballon vorbereiten. Es werden kleine Strategiepläne festgelegt.
6.50 Uhr: Massenaufrüsten auf beiden Startplätzen für Long Distance und Fiestafahrt. Wer am schnellsten ist, hat noch oben freie Fahrt.
7.15 Uhr: Mit vier Meter pro Sekunde startet der Ballon auf eine Höhe von 2380 Meter.
7.22 Uhr: Herrliche Aussicht über den Wolken mit blauem Himmel, Sonne und vielen Ballonen.
8.05 Uhr: Bei 45 km/h wird über Fürstenberg in 2700 Meter Höhe ein Gruppenfoto gemacht.


8.15 Uhr: Nördlich von Marsberg hat der Ballon bereits 37 Kilometer zurückgelegt.
8.32 Uhr: In einer Höhe von 9220 Fuß stellt der Pilot fest: „Wir sind nicht die Besten, aber die Lustigsten.“
8.47 Uhr: Nach 60 Kilometer liegt man auf der „Wolkenautobahn“ an sechster Stelle.
9.27 Uhr: Fertig machen zur Landung mit einer Sinkgeschwindigkeit von vier Meter pro Sekunde hat der Ballon derzeit eine Höhe von nur noch 870 Meter.
9.42 Uhr: Nach 83 Kilometern beginnt die Landung in Schönhagen an der Solling in Niedersachsen.

Der Wind treibt den Ballon in Richtung Wald. Dann die spontane Ansage des Piloten: „ Da ist ein Weg - wir gehen runter – festhalten!“ Jürgen Kaul zieht an der Leine und der Ballon sinkt senkrecht herunter in die Wegschneise. Mit knapp drei Meter freiem Fall schlägt der Ballonkorb auf dem Weg auf. Noch ein kleiner Hüpfer und der Ballon ist sicher gelandet.