Lüdenscheid. A 45: Verkehrsminister Wissing (FDP) kündigt seinen Besuch in Lüdenscheid an. Im Blickpunkt: Die gesperrte Rahmedetalbrücke.

Mehr als sieben Monate hat er sich Zeit gelassen, um eines der größten deutschen Infrastruktur-Desaster der vergangenen Jahrzehnte selbst in Augenschein zu nehmen, in Kürze kommt Bundesverkehrsminister Volker Wissing (52) tatsächlich nach Lüdenscheid. Am Donnerstag, 11. August, will der FDP-Politiker sich mit Unternehmern aus der Region treffen, um mit ihnen über die Folgen der seit Anfang Dezember gesperrten A 45 zu diskutieren. Die Organisation übernimmt die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK).

A-45-Sperrung verursacht Dauerstau

Offenbar beugt sich Wissing dem Druck der Wirtschaft; sie hätte ihn gerne eher in Lüdenscheid gesehen. Denn je länger die Brückensperrung dauert, um so schwerer lastet sie auf der ganzen Region. Unternehmen, Krankenhäuser und Behörden verlieren Mitarbeiter, die Anwohner an den Umleitungsstrecken die Nerven, Lkw- und Autofahrer viel Zeit im Dauerstau. Pro Tag, das ergab eine Studie, vernichtet die Sperrung der wichtigen Verkehrsader eine Million Euro Wertschöpfung.

Wirtschaft kritisiert Bauzeit

Fünf Jahre, so optimistische Schätzungen, soll es dauern, bis die neue Brücke fertig ist. Viel zu lang, kritisiert die Wirtschaft. Ohne finanzielle Unterstützung aus Berlin und Düsseldorf, so warnen SIHK sowie die SPD (im Land) und die CDU (im Bund), könnte die Dauerblockade der Sauerlandlinie zum Knockout der drittgrößten Industrieregion Deutschlands führen.

Dass Wissing im Sauerland mehr Tempo versprechen kann, gilt als unwahrscheinlich. Derzeit steht noch nicht einmal ein genauer Termin für die Sprenung der kaputten Brücke fest. Zudem ziehen sich die Verhandlungen mit einigen Grundstückseigentümern.

Ursprünglich wollte Wissing bereits am kommenden Dienstag nach Lüdenscheid kommen. Das scheiterte dann aber an Terminproblemen.