Alles gesagt, alles geschrieben – jetzt müssen wir halt fünf Jahre auf die neue A-45-Bücke warten. Das ist zu wenig, sagt Michael Koch.

Wir kommen in eine gefährliche Phase in Sachen A 45 und abrissreifer Rahmedetalbrücke: Der erste Aufschrei, die gewaltige Empörung – das ist vorbei. Natürlich: Im Landtagswahlkampf wird sie noch eine Rolle spielen. Weil in Düsseldorf und Berlin unterschiedliche Koalitionen regieren, fällt es leicht, sich gegenseitig die Schuld zuzuschieben.

Aber was folgt nach der Wahl? Dann besteht die Gefahr, dass die A 45 – obwohl täglich viele Tausend Menschen weiterhin direkt betroffen sind – in der Versenkung verschwindet, nach dem Motto: Alles gesagt, alles geschrieben, jetzt muss halt gebaut werden. Mehr kann man nicht machen.

Das wäre fatal. Ja, man muss realistisch sein: Die Brücke wird nicht von heute auf morgen gebaut. Aber es besteht die Gefahr, dass wir uns irgendwie mit den fünf Jahren Bauzeit abfinden. Das aber würde Kreativität und Ehrgeiz bremsen, es doch schneller zu schaffen. Wenn die Industrie im Märkischen Kreis wirklich nachhaltig beschädigt wird, dann trifft das ganz NRW und ganz Deutschland.

Die A-45-Brücke muss zum Symbol für die gesamte Republik werden, wie wir tatsächlich Bürokratie abbauen und Projekte schnell umsetzen. Bei Verkehrsminister Wissing müsste sie täglich auf der Tagesordnung stehen. Noch hat man nicht den Eindruck, dass es so ist.