Warstein. Noch keine Entwarnung bei der Legionellen-Infektionswelle in Warstein. Deshalb warnt der Kreis Soest jetzt offiziell vor Reisen in die Stadt im Sauerland. Auch den Bewohnern wird geraten, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten - das verringere das Ansteckungsrisiko. Am Freitag wurden sieben Neuerkrankungen gemeldet.
Die Legionellen-Infektionswelle in Warstein nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Der Kreis Soest warnte am Freitag offiziell vor Reisen in die betroffene Region. „Reisen in das Gebiet der Stadt Warstein, die nicht unbedingt durchgeführt werden müssen, sollten vermieden werden“, teilte die Behörde am Nachmittag mit. Zugleich riet der Kreis den Bewohnern: „Der Aufenthalt in geschlossenen Räumen verringert das Ansteckungsrisiko."
Offenbar gibt es noch keine Bestätigung für die Quelle der Legionellen. Vor dem Wochenende sei keine Laborbestätigung in der Kreisverwaltung eingetroffen, dass die nach dem Fund einer hohen Legionellenkonzentration in den Fokus geratene Rückkühlanlage tatsächlich die Quelle des Legionellenausbruchs in Warstein ist, hieß es. Mit einem abschließenden Ergebnis seit erst Mitte nächster Woche zu rechnen, teilte das nationale Referenzzentrum der TU Dresden demnach mit. Es könne nach wie vor keine Entwarnung gegeben werden.
Sieben Neuerkrankungen am Freitag
Die Empfehlungen seien mit dem Landeszentrum Gesundheit NRW und Professor Dr. Martin Exner, Direktor des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit der Uni Bonn, abgesprochen. Nach wie vor wird Bürgern geraten, bei verdächtigen Symptomen sofort einen Arzt aufzusuchen, um eine entsprechende antibiotische Therapie einzuleiten. Das sind insbesondere Fieber, trockener Reizhusten, Kopf- und Gliederschmerzen oder seltener auch Durchfall.
Das Kreisgesundheitsamt in Soest meldete am Freitag sieben Neuerkrankungen. Insgesamt sind damit 141 Menschen an einer vermutlich durch Bakterien ausgelösten Lungenentzüngung erkrankt. Die Behörde rechnen aufgrund der Inkubationszeit noch mit weiteren neuen Fällen.
Die Anlage, mit der bei einem Rohrhersteller Wasser gekühlt wird, ist seit neun Tagen abgestellt. Sollte sie die Ursache sein, müsste die Zahl der Neuerkrankungen in den kommenden Tagen sinken. 50 Patienten werden noch in Krankenhäusern behandelt, einer davon auf einer Intensivstation. Zwei Männer waren bereits an der Infektion gestorben.