Hagen/Winterberg.. Schnee und Kälte wecken im Sauerland Vorfreude auf die Wintersaison. Start am zweiten Adventswochenende. Hotels geht das Personal aus

Ein Satz mit F. In diesen Stunden kein Problem. Fröhliches Frohlocken für Flocken. Er klingt gewollt, aber trifft die Stimmung. Das Sauerland ist bezuckert und bepudert. Mal mehr Zentimeter Weiß, mal weniger. Das macht Hoffnung auf den Winter. Für alle, die ihn mögen. Von weißer Weihnacht wollen wir an dieser Stelle nicht reden. Zu früh. Und trotzdem: Das Gespür für Schnee liegt in der Luft.

Die Minusgrade machen es möglich. Mehr als 600 Schneeerzeuger, so die offizielle Sprachregelung der Wintersport-Arena Sauerland für die Schneekanonen, werden die Piste mit künstlichen Kristallen befeuern. Nach und nach, je nach Wetterlage, werden sie hoch gefahren. „Ab Donnerstagabend werden die Anlagen rund um die Uhr laufen“, sagt Michael Beckmann, Vorsitzender der Wintersportarena- Sauerland und Tourismusdirektor in Winterberg. „Für den Start in die Wintersaison fassen wir das Wochenende am zweiten Advent ins Auge. Wenn nicht, schieben wir ihn weiter nach hinten.“

Skifahren bis Ostern

Skifahrer, die in den sozialen Medien ihre Vorfreude kaum unterdrücken können, werden aufheulen. Noch so lange warten? Warum? Weil die Skigebiete die angekündigten tiefen Temperaturen von bis zu minus 9 Grad nutzen wollen, um durchgehend Schnee zu produzieren, um mögliche Reserven für niederschlagsarme oder warme Tage in der Saison zu schaffen. Beckmann: „Die Beschneiung würde den Skibetrieb zu sehr beeinträchtigen.“ Der 53-Jährige hofft mit diesem erfreulichen Start in diesem Jahr, „dass die Gäste bei uns bis Ostern Skifahren können“.

Er weiß, wie wichtig die Wintersaison für das Sauerland ist. „Für uns ist es Kerngeschäft, da ist die Wertschöpfung am größten.“ Er weiß auch um die Probleme.

Stichwort: Verkehrschaos. Wenn Zehntausende im Auto Richtung Hochsauerland strömen, geht auf der Straße schon vor Bestwig nichts mehr. „Mit unterschiedlichen Ansätzen versuchen wir, den Verkehrsfluss aufrechtzuerhalten.

Dazu gehört eine Verkehrslenkung, die zu einer besseren Auslastung der Nebenstrecken führt.“ Auch sei angedacht, einen Skibus einzusetzen, der Hotels anfährt und die Gäste zu den Skigebieten bringt. „Wir müssen die Leute von der Straße holen.“ Wichtig sind ihm die Nebeneffekte, die der Tourismus auslöst, stärker in den Fokus zu rücken.

Das fängt bei der Anreise an und hört beim Fachkräftemangel lange nicht auf. „Es ist dramatisch, wenn Hotels ihre Restauration aufgeben, weil ihnen das Personal fehlt und sie auf Hotel garni umstellen. Aus meiner Sicht ist der Fachkräftemangel in Zukunft die größte Herausforderung.“

Damit liegt Beckmann auf einer Linie mit Thomas Weber, Geschäftsführer vom Sauerland-Tourismus in Schmallenberg. „Die Arbeit in der Gastronomie und Hotellerie darf keine Tretmühle sein.“ Schon jetzt gebe es Befürchtungen, „dass Gäste künftig ihr Essen am Tresen abholen müssten, weil es keine Bedienung mehr gibt“. Es sei eine bedenkliche Entwicklung, wenn das Sauerland eher an Gäste als an Mitarbeiter komme.

Weihnachten gut gebucht

Das ist ein Thema, mit dem sich die Mitglieder vom Sauerland-Tourismus auf ihrer heutigen Jahreshauptversammlung in Bad Sassendorf beschäftigen werden. „Bei allen Schwierigkeiten“, sagt Weber, „die Vorfreude auf die Wintersaison ist riesig.“

Überall, ob auf Campingplätzen, in Hotels oder Pensionen sei viel Geld in die Modernisierung gesteckt worden. „Die Buchungen für die Weihnachtsferien sind sehr gut. In einigen Kategorien ist noch etwas frei.“ Keine Chance hätten diejenigen, die für eine 20-köpfige Gruppe eine Hütte für eine Nacht suchen würden. „So viele Hütten könnten wir nicht bauen.“