Soest..
Ein unbekannter Anrufer hatte einem 76-jährigen Mann aus Soest mitgeteilt, dass er bei einer Lotterie ein Auto gewonnen habe. Für die Auszahlung seien Gebühren in Höhe von 2400 Euro fällig. Der Soester ließ sich zum Schein auf das „Spiel“ ein und verhalf so der Kripo zur vorläufigen Festnahme von zwei vermutlichen Betrügern.
In der vergangenen Woche war ein 76-jähriger Soester von einer angeblichen Rechtsanwaltkanzlei aus Stuttgart telefonisch kontaktiert worden. Der „Notar“ gab an, dass der Senior einen 80.000 Euro teuren BMW bei einer Lotterie gewonnen habe, der Wert aber auch in bar ausgezahlt werden könne. Für die Auszahlung seien allerdings Notar- und andere Gebühren in Höhe von 2400 Euro zu entrichten.
Zwei Männer aus Castrop-Rauxel vorläufig festgenommen
In den nächsten Tagen fanden täglich mehrere Telefongespräche zwischen dem „Notar“ und dem „Gewinner“ statt. Der redegewandte Soester konnte die Summe der Gebühren auf 800 runterhandeln und von einer Überweisung auf Barzahlung umstellen. Als dann am Dienstag, 13. Dezember, zwei Geldboten bei ihm erschienen, vertröstete der Senior die beiden Männer für eine halbe Stunde, da er das Geld erst von der Bank holen müsse.
Er fuhr dann allerdings direkt zur Polizei und schilderte den Sachverhalt. Die Kripo-Beamten konnten die beiden Geldboten aufgrund der guten „Vorarbeit“ und exakten Beschreibung auf dem Parkplatz eines Einkaufscenters vorläufig festnehmen. Es handelt sich um zwei 24 und 30 Jahre alte Männer aus Castrop-Rauxel.
Nur für Kurierfahrt angeheuert
In ihren Vernehmungen gaben sie an, dass sie offenbar hereingelegt worden seien und lediglich für eine Kurierfahrt angeheuert waren. Ob das tatsächlich so ist, werden die weiteren Ermittlungen ergeben.
Die Polizei hat die Wohnungen der Tatverdächtigen in Castrop-Rauxel nach richterlichem Beschluss durchsucht und dabei auch Computer und Handys sichergestellt. Möglicherweise kann die Auswertung der Daten zu den Hintermännern führen. Die Tatverdächtigen wurden nach Polizeiangaben im Verlauf des Mittwochs wieder entlassen.