Sauerland/Siegen-Wittgenstein. Wird die Milch durch Corona knapp? Nein, versichert der Westfälische Landwirtschaftsverband. Die Lücken im Kühlregal haben einen anderen Grund.

In einigen Supermärkten wird derzeit Trinkmilch „rationiert“ - wird Milch jetzt auch knapp? Nein, kann der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) in Südwestfalen beruhigen, die über 45.000 Kühe auf den 760 Milchbauernhöfen in den Kreisen Hochsauerland, Olpe, Siegen-Wittgenstein und Märkischer Kreis produzieren ganz normal weiter und die Molkereien holen die Milch auch zur Verarbeitung auf den Höfen ab. Aber: Es hat eine deutliche Nachfrageverschiebung im Inland stattgefunden.

Die Nachfrage von Milchprodukten durch Gastronomie, Mensen etc. sei weggebrochen, werde aber durch die stark gestiegene Nachfrage der Kunden im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) aufgefangen“, so WLV-Sprecherin Barbara Kruse. Die Molkereien müssten dies nun aber auch in ihrer Produktion umstrukturieren. Milchprodukte für Gastronomie beispielsweise würden normalerweise in großen Gebinden verpackt. Die deutlich erhöhte Herstellung kleinerer Gebinde könne maschinell besonders in kleineren Molkereien nicht realisiert werden und bringe auch große Molkereien an die Auslastungsgrenzen.

Lieferströme müssen angepasst werden

„Auch die Lieferströme müssen in Richtung Lebensmitteleinzelhandel angepasst werden, all das ist nicht so schnell zu bewerkstelligen“, so Barbara Kruse. Aber auch daran wird mit Hochdruck gearbeitet. Die Milchanlieferung der Bauern an die Molkereien sei in Deutschland derzeit sehr hoch, sie sei nicht der limitierende Faktor.

So viele Milchbauern gibt es in der Region:


  • Märkischer Kreis: 156 Höfe mit 11.971 Kühen

  • Olpe: 98 Höfe mit 5.500 Kühen

  • Siegen-Wittgenstein: 115 Höfe mit 3843 Kühen

  • Hochsauerlandkreis: 389 Höfe mit 23.990 Kühen

  • Hagen/Ennepe-Ruhr: knapp 80 Höfe mit etwa 3500 Kühen