Warstein.. Die Warsteiner Internationale Montgolfiade startet in ihre 25. Ausgabe. Ab Freitag steigen wieder mehr als 200 Ballone über dem Sauerland auf.

Auch in ihrer 25. Ausgabe soll die Warsteiner Internationale Montgolfiade (WIM) in diesem Jahr bodenständig bleiben. „Wir wollen das Jubiläum nicht verschweigen und sind auch stolz darauf“, sagt Uwe Wendt aus der WIM-Geschäftsführung, „aber es geht nach wir vor ums Ballonfahren und nicht um irgendwelche Stars.“

Fünf Nigth-Glows und vier Feuerwerke

Ohne große Neuerungen kommt daher das Programm daher, das wie in den Vorjahren fünf Night-Glows und vier Feuerwerke umfasst. „An unseren besucherstärksten Tagen wollen wir natürlich ein sehr gutes Programm bieten“, betont der zweite WIM-Geschäftsführer Hermann Löser.

So werden die Feuerwerke in diesem Jahr etwas weiter in die Steinbrüche hereinrücken, aber dafür umso höher abgeschossen. „Dank des Warsteiner Pyrotechnikers Ulf Wagner bekommen wir da große Qualität für relativ kleines Geld“, sagt Wendt. Etabliert hat sich die After-Work-Party am Donnerstag. „Mittlerweile nehmen sich viele Gäste den Freitag sogar frei“, freut sich Wendt über den Erfolg.

Trotz EU-Gesetz wieder 200 Ballone am Start

Im Mittelpunkt stehen aber wie gewohnt die Ballonstarts morgens und abends. „Wir haben wieder die Marke von 200 Anmeldungen erreicht“, berichtet Löser, „trotz einer rechtlichen Schwierigkeit in diesem Jahr.“ Denn mit einer Änderung des Luftrechts dürfen Hobbyfahrer eigentlich seit April keine Gäste mehr mitnehmen. „Damit fehlt ihre Refinanzierung und sie leisten sich die Fahrt nach Warstein nicht mehr“, erklärt der WIM-Chef. So lagen die Anmeldungen im Mai und Juni rund 40 Prozent unter dem Niveau der Vorjahre. „Das war ein Riesenproblem.“

Erst vor vier Wochen hat die Luftfahrtbehörde ein Schlupfloch gefunden: Nachdem das EU-Gesetz, das Mitfahrten gegen Entgelt für Hobby-Ballöner verbietet, beschlossen worden war, wurde vergessen das deutsche Gesetz außer Kraft zu setzen. Damit gilt zunächst für eine Schonfrist von zwei Jahren das nationale Recht. „Daher haben wir jetzt nur einen Rückgang von 15 Ballonen, womit ich persönlich sehr gut leben kann“, zeigt sich Löser zufrieden. Auch für die Zukunft sieht er keine Probleme. „Die neue Rechtslage spricht sich rum.“ Inzwischen seien 60 Prozent der Ballöner gewerblich unterwegs, diese Quote werde sich in den kommenden Jahren nochmals deutlich erhöhen.

Swatch-Uhr und Van Gogh die Hingucker bei den Sonderformen

Das Gesicht von Van Gogh als Sonderform ist eine der Attraktionen bei der Warsteiner Montgolfiade.
Das Gesicht von Van Gogh als Sonderform ist eine der Attraktionen bei der Warsteiner Montgolfiade. © WIM | Unbekannt

28 Sonderformen werden zur Montgolfiade nach Warstein kommen, Premiere feiern unter anderem eine Farbdose und ein Fußball. Besonders spektakulär dürfte die Swatch-Uhr wirken – mit einem Volumen von 7000 Kubikmetern. Eine der teuersten Hüllen bei der diesjährigen WIM wird die Van-Gogh-Form sein, die originalgetreu einem Selbstbildnis des Malers nachempfunden ist. „Die wird bei 150 000 bis 200 000 Euro liegen“, schätzt Hermann Löser.

Premiere bei der 25. WIM feiert die Sonderform
Premiere bei der 25. WIM feiert die Sonderform "Swatch Uhr" mit einem Heißluft-Volumen von 7000 Kubikmetern. © WIM | Unbekannt

Das Problem: Um diese individuellen Ballone auf- und abzubauen, ist der Pilot auf eine eingearbeitete Crew angewiesen. „Das bedeutet, die Anreise- und Übernachtungskosten sind höher und umgekehrt sind sie kaum in der Lage, Gäste mitzunehmen; die Refinanzierung ist also schwieriger“, erklärt er.

Daher erhalten Sonderformen aus dem europäischen Ausland einen Anreise-Zuschuss in Höhe von 500 Euro von der WIM, spezielle Formen aus Übersee werden noch stärker bezuschusst. „Für deutsche Sonderformen zahlen wir nicht mehr, weil oft genug Werbung aufgedruckt ist und wir ihnen damit schon eine Plattform bieten“, erklärt Hermann Löser weiter.

Vorfreude auf die Jubiläums-WIM

Bei gutem Wetter sollen die 971 Starts und gut 120 000 Besucher aus dem Vorjahr noch getoppt werden. Die Prognosen für das Startwochenende – Eröffnung ist am Freitag, 4. September, um 18 Uhr – lassen Hermann Löser optimistisch auf die Jubiläums-WIM blicken: „Ich freue mich auf schönes Wetter und viele Ballonstarts.“

Neuer Hubschrauber für Rundflüge

In einem neuen Hubschrauber können WIM-Besucher in diesem Jahr Rundflüge über das Festival-Gelände buchen. 800 PS hat der neue Helikopter und damit doppelt so viele wie sein Vorgänger. „Mit 400 PS musste der immer gegen den Wind starten und damit hin und wieder quer über das Festgelände in Richtung Stadt“, erklärt WIM-Chef Hermann Löser die Hintergründe.

Der neue Hubschrauber kann nun in alle Richtungen abheben, so dass ein Startkorridor in Richtung Skihang am Tüppel geschaffen wird. „Damit nimmt die Belästigung für die Anwohner deutlich ab“, ist Organisationschef Hermann Löser überzeugt.