Warstein.. Die Fahne flattert am Piusberg - doch es ist nicht die der Warsteiner Bürgerschützen. „Freiheit Freienohl“ steht auf dem Banner geschrieben. Wie die Fahne dahin kommt, wo die Bürgerschützen-Fahne geblieben ist - sowohl in Warstein als auch in Freienohl wird gerätselt. Waren Vandalen am Werk?

Da staunten die Warsteiner nicht schlecht, als von ihrem Piusberg statt der Fahne der Bürgerschützen plötzlich eine Fahne mit der Aufschrift „Freiheit Freienohl“ fröhlich im Wind flatterte. Nun fragen sich Anwohner und Schützenverein: Wer hat diese dort aufgehängt? Und wo ist die Fahne der Bürgerschützen geblieben?

Vandalen am Werk?

Für Berthold Clasen steht fest, dass Vandalen am Werk waren. Er gehört zur Nachbarschaft Hospitalstraße/Am Gesellenhaus, die die Fahne am Piusberg aufstellt. „Die müssen mit dem Auto bis oben hin gefahren sein“, sagt er und verweist auf den ausgerissenen Pfosten auf der Zuwegung. „Der wurde einfach ins Gebüsch geworfen.“ Entdeckt hat die falsche Fahne Ensten Jüppe, Ehren-Oberst der Bürgerschützen. Bereits am vergangenen Freitag war ihm aufgefallen, dass da etwas nicht stimmt.

Beim Förderverein „Freiheit Freienohl“ herrscht derweil Ungewissheit, wie die Fahne in die Wästerstadt gekommen ist. „Das kann ich mir nicht erklären“, sagt Stephan Adams, Vorstandsmitglied des Fördervereins. „Ich weiß gar nicht, wo die Fahne herkommt.“ Denn die Fahnen würden nur zum Schützenfest aufgehangen — und das hat in diesem Jahr noch gar nicht stattgefunden. Die Freienohler wollen nun auf Spurensuche gehen.

Stellung zum Fahnentausch nimmt auch der Schützenvorstand. „Das ist sehr ärgerlich für den Schützenverein“, findet Michael Gerlach, stellvertretender Hauptmann der Ostkompanie. Dass ausgerechnet die Freienohler Fahne flattert, findet er unerklärlich. „Wir haben überhaupt keine Beziehung zu Freienohl. Es gibt keine Verbindung.“ Vermutlich wird das Thema auf der heutigen Vorstandssitzung behandelt werden.

Fahne offensichtlich zerstört

Eigentlich sollte die Fahne der Nachbarschaft, zu der elf Familien zählen, am Montag abgenommen werden. Dazu kam es nun bekanntlich nicht mehr. Sie ist nicht nur verschwunden, Berthold Clasen geht anhand der Spuren auch davon aus, dass sie zerstört wurde.

Für die Nachbarschaft entstand ein – rein materieller – Schaden von 120 Euro. Der Pfosten wurde bereits an seinen Ursprungsplatz gestellt. Ganz überrascht hat Berthold Clasen der Fahnenklau allerdings nicht. „Wir haben uns gewundert, dass noch nie was passiert ist.“ Trotzdem war er bei der Polizei und hat den Vorfall gemeldet. Er überlegt nun, Anzeige gegen den Fahnendieb zu erstatten.