Hagen/Siegen. Der Sanierungsaufwand für Brücken und den durchgehenden sechsspurigen Ausbau der Autobahn 45 verschlingt nach Expertenschätzungen Milliarden. Bis zu fünf Brückenbauwerke müssen komplett erneuert werden. Projekt soll in neuen Bundesverkehrswegeplan.Der Sanierungsaufwand für Brücken und den durchgehenden sechsspurigen Ausbau der Autobahn 45 verschlingt nach Expertenschätzungen Milliarden. Bis zu fünf Brückenbauwerke müssen komplett erneuert werden. Projekt soll in neuen Bundesverkehrswegeplan.

Die Autobahn 45, Lebensader der südwestfälischen Wirtschaft, stößt an ihre Kapazitätsgrenzen und ist nach 40 Jahren in noch schlechterem Zustand als bisher befürchtet. Der Sanierungsaufwand für Brücken und einen durchgehenden sechsspurigen Ausbau in den nächsten 30 Jahren geht laut Expertenschätzungen in die Milliarden.

Es droht eine Großbaustelle mit Dauerstaus. „Das träfe uns als Industrieregion hart“, sagt Jan Tornow, Fachbereichsleiter Verkehr bei der SIHK zu Hagen. Die regionalen Kammern und Verbände wollen sich dafür einsetzen, das Projekt von Dortmund bis Gießen in den Bundesverkehrswegeplan 2015 hineinzubekommen.

Weil vor allem die 59 Brücken so marode sind, dass sie zum Teil abgerissen und neu gebaut werden müssen, schließt der Landesbetrieb Straßen NRW eine noch strengere Gewichtsbeschränkung nicht mehr aus – schon heute gelten von Siegen aus 60 Tonnen nach Norden und 40 Tonnen nach Süden als Obergrenze.

Erste Generation Spannbetonbrücken

Grund: Auf der A45 steht die erste Generation von Spannbetonbrücken, die empfindlich gegen Wettereinflüsse sind, erklärt Karl-Hermann Metz, stellvertretender Leiter von Straßen NRW. Die Frage sei, wie lange eine Brücke noch tragfähig ist, die eine Belastung von täglich bis zu 90 000 Fahrzeugen aushalten müsse, aber für 20 000 ausgelegt sei. „Ein Lkw-Verbot auf der A 45 wäre der Super-GAU.“

Der Neubau der Lennetalbrücke bei Hagen beginnt Ende des Jahres – Straßen NRW hat laut Metz nun den Auftrag, sich mit dem Neubau und Abriss der Brücken Brunsbecke (bei Hagen) und Rinsdorf (bei Wilnsdorf) zu beschäftigen und, falls eine Achsverschiebung der Fahrbahnen notwendig wird, auch der anschließenden Brücken Kattenohl und Rälsbach. Geschätzte Kosten insgesamt: 1,8 Milliarden Euro.