Herdecke. . Der Herdecker schlüpft für den WDR in die Rolle des Erzählers. In „Unser Land in den 80ern“ geht es heute Abend in die Zeit von Dirty Dancing...

Sein Gesicht ist nicht nur in Herdecke bekannt. Schauspieler Jörg Hartmann kann jedoch nicht nur Theater und Fernsehen. Für den WDR betätigte er sich nun auch als Erzähler.

„Unser Land in den 80ern“ heißt die Reihe, in der der WDR sich in den Folgen jeweils ein Jahr aus dieser Zeit herausnimmt und die wichtigsten Ereignisse bespricht. Jörg Hartmann erzählt aus dem Jahr 1988. Die Zeit, als der Westen mächtig in Bewegung kam: Zwischen Aachen und Bielefeld stürmten Frauen und Männer die Tanzschulen, um den Mambo zu lernen – den Hüftschwung-Tanz aus dem Film-Erfolg „Dirty Dancing“. Und zum ersten Mal eroberten Fahrradkuriere die Städte und Mountain-Bike-Fahrer das Land.

Überleben in Duisburg-Rheinhausen

Die neunte Folge der WDR Reihe „Unser Land in den 80ern“ erzählt von einem Jahr, in dem sich Männer zum Überlebenstraining durch die Wälder der Eifel schlugen, während die Stahlarbeiter-Familien von Duisburg-Rheinhausen täglich um das echte Überleben ihrer „Hütte“, des Krupp-Stahlwerks, kämpften. Am Ende mussten sie mit einem Kompromiss leben.

Bochum wurde zum Broadway: Hier hielt seit diesem Jahr der „Starlight Express“, die deutsche Version des schnellsten Musicals der Welt. Karin Kube aus Hattingen war wohl der einzige Fan, zu dem das Musical nach Hause kam: TV-Star Rudi Carrell überraschte die junge Mutter, indem er die Darsteller durch die Altstadt von Hattingen sausen ließ. Im Film erzählt sie die ganze Geschichte.

Einen Triumph feierten die Kicker von Bayer Leverkusen. Sie gewannen 1988 den Europapokal in einem dramatischen Rückspiel gegen Espanyol Barcelona und bewiesen anschließend: Feiern können nicht nur die Bayern. Kräftig feiern konnten auch die Brautpaare, die am 8.8.88 heirateten. 1988 – für manche wirklich ein unvergessliches Jahr.

Die Toten Hosen sangen von „tausend guten Gründen, auf unser Land stolz zu sein“ – und waren doch selbst einer. Sie spielten erfolgreich Theater in Bad Godesberg („A Clockwork Orange“) und feierten mit „Hier kommt Alex“ ihren ersten großen Hit.

Gladbecker Geiseldrama

Bei den Olympischen Spielen in Seoul schied Zehnkämpfer Jürgen Hingsen schon im ersten Wettbewerb aus – nach drei Fehlstarts. Das Ergebnis: Er erntete jede Menge Spott und Häme. Wie er damit umging, erzählt der gebürtige Krefelder mutig und offen.

Beim Geiseldrama von Gladbeck stieg der Journalist Udo Röbel in der Kölner Innenstadt in das Auto der Gangster – und war hautnah dabei, als Geschichte geschrieben wurde. Im Film berichtet der Augenzeuge von seinen Eindrücken und hält kritisch Rückschau auf sein Verhalten in einem Kriminalfall, wie man ihn in der Bundesrepublik noch nie gesehen hatte.

Seine Erzählerrolle in der Serie ist nicht der erste Ausflug in Welt des reinen Sprechens. Zwischen 2012 und 2016 arbeitete Jörg Hartmann in fünf verschiedenen Hörspielproduktionen für DKultur, den SWR und den NDR mit.