Meschede. Jeder Neubeginn ist eine Chance, findet unser Kommentator Jürgen Kortmann. Jeder habe es selbst in der Hand, Kulturangebote auch anzunehmen.

Kultur, Kunst und Wissenschaft sind durch Land und Gemeinden zu pflegen und zu fördern“. So steht es in der Landesverfassung. In Meschede wird die Kulturarbeit jetzt neu organisiert, nachdem für die Arbeit des Kulturrings und des „werkkreises kultur meschede“, der zweiten Säule der Kulturarbeit in Meschede, keine Mitstreiter mehr gefunden wurden. Das ist der Fluch der Zeit: Nicht mehr jedes Ehrenamt kann besetzt werden.

Doch jeder Neubeginn ist eine Chance. Jetzt wird im Rathaus am Kulturprogramm gestrickt. Die Verwaltung kann auf ein Team aus Mescheder Kulturinteressierten zurückgreifen, die als Experten und Berater in verschiedenen Sparten helfen, vom Jazz bis zum Theater. Gleichzeitig setzt die Stadtverwaltung auch auf eine stärkere Vernetzung mit den Nachbarkommunen. Ist das jetzt nur noch ein Mindestprogramm, was in Meschede selbst angeboten wird? Da müssen erst einmal Erfahrungen gesammelt werden. Jeder Mescheder hat es in der Hand, die Kulturangebote vor Ort auch anzunehmen.

Vergessen wir nicht: Die Menschen sind mobil geworden – für Konzerte zum Beispiel sind die Menschen gerne bereit, auch weit zu fahren. Vieles wird davon abhängen, wie sich die Stadthalle nach ihrem Umbau präsentieren wird – ich bin mir sicher, dass überregionale Anbieter sie weiter gerne nutzen werden. Die Stadthalle bleibt das Aushängeschild. Nicht vergessen darf man jedoch: Mescheder Kulturarbeit findet eben nicht nur in der Stadthalle statt. Sie lebt auch in Markes Haus mit seiner Kleinkunstbühne „Kokolores“ in Eversberg, sie lebt bei Thomas Bigge bei seinen Veranstaltungen am Hennesee, sie lebt in der Alten Synagoge in Meschede genauso wie in der Abtei, sie lebt bei den vielen Kulturveranstaltungen der Vereine in unseren Schützenhallen. Um Vielfalt muss man sich keine Sorgen machen.