Herdecke. Innenstadt kann mit Cafés und Geschäften locken. Inka Beermann stört pauschales Schlechtreden.
Viel ist über das zusätzliche Einkaufsangebot an der Ruhr und die Probleme der oberen Fußgängerzone diskutiert worden. Bei all dem hebt Buchhändlerin Inka Beermann aber die Stärken der Herdecker Innenstadt hervor.
Eine funktionierende Innenstadt, hübsche Cafés, eine Art Kaufhaus und ein schönes Kindergeschäft – „Vielen Herdeckern ist gar nicht bewusst, dass sie eine noch recht gut funktionierende Innenstadt haben“, sagt Inka Beermann, die in Herdecke nicht nur Geld einnimmt, sondern auch Geld ausgibt. Lebensmittel, Kosmetikartikel, mal auch Klamotten und manchmal sogar Schuhe kauft sie bei den Kollegen in der Nachbarschaft.
Leerstände meist nur auf Zeit
Und wenn sie für den Laden mal Quittungsblöckchen oder Glühbirnen braucht, wird sie ebenfalls in der Kleinstadt fündig. Nur bei CDs kommt sie nicht weit.„Ich höre noch CDs“, sagt sie, „ich streame nicht die Musik aus dem Netz.“ Selbst wenn sie in diesem Fall woanders shoppen gehen muss – und sei es im Internet –, stört sie das pauschale Lamento: „In Herdecke gibt es ja gar nichts mehr zu kaufen...“ Zu pauschal ist ihr das. Und immer schon sei auch in den Nachbarstädten gekauft oder gebummelt worden.
Die vielen Leerstände etwa an der oberen Hauptstraße sieht sie auch. Bisher seien aber auch immer wieder Läden eingezogen.
Händler sind Individualisten
Die Händlerschaft in Herdecke sieht Inka Beermann eher als eine Truppe von Individualisten und rechnet sich auch selbst dazu. Den Sinn mancher Gemeinschaftsaktion stellt sie in Frage. „Ich weiß doch selbst, dass der Laden und das Angebot attraktiv sein müssen, wenn ich überleben will.“