Siegen. Eine der größten Herausforderungen für die Umwelt sieht Karl Josef Görg im Plastikmüll und seiner Entsorgung.
An der Universität Siegen gibt es eine internationale Forschungsgruppe, die sich in Siegen und im Westjordanland mit lokalen Problemen beschäftigt. Im Rahmen des Austauschprojekts „Yallah“ (You all are hackers), haben sich Studierende der Universität Siegen und der Universität Birzeit unter anderem um die Müllproblematik in Ramallah gekümmert.
Plastikbesteck in der Mensa
In den palästinensischen Gebieten gibt es beispielsweise kostenlos Plastiktüten und auch das Besteck in der Mensa der Uni Birzeit ist aus dem schwer zu entsorgenden Kunststoff. Deshalb haben die Studierenden an einer Alternative gearbeitet: Ein essbarer Löffel. Der Prototyp des Löffels ist fertig. Im Fab Lab, dem Kreativlabor der Uni Siegen, das mittlerweile am neuen Siegufer angesiedelt ist, wurde eine Gussform entwickelt.
May Abdel Rahim arbeitet in der Projektgruppe „Umwelt/Müll“ mit. „Es macht sich niemand Gedanken über Müll“, sagt May. Bei Einkäufen in Deutschland fiel ihr auf: „Für jede Tüte muss man zahlen, also bringen viele Kunden eigene Beutel mit. So einen Bewusstseinswandel müssen wir bei uns erst anstoßen.“
Kostbares Wasser
Die Studierenden der internationalen Forschungsgruppe kommen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen: Sprachen, Architektur, Informatik. May Abdel Rahim (22) und Renad Khatib (22) haben gerade den Bachelor in Informatik an der Uni Birzeit gemacht. Die jungen Frauen sind zum ersten Mal in Deutschland und Europa.
Beeindruckt sind sie von der Natur. „Alles ist so grün, die Wälder und das viele Wasser.“ Die Palästinenserinnen meinen die Sieg, aber auch die Selbstverständlichkeit, jederzeit den Wasserhahn aufdrehen zu können. In ihrer Heimat ist Wasser knapp und kostbar.