Bad Berleburg. . Nachgefragt bei Ottilie Belz (97) aus Bad Berleburg.
1 Woran glauben Sie?
Ich bin im christlichen Glauben erzogen und 1935 in der Odebornskirche in Wemlighausen konfirmiert worden. Vor drei Jahren, in 2015, habe ich in derselben Kirche die Gnaden-Konfirmation gefeiert. Glauben und Kirche haben mich mein ganzes Leben lang begleitet, in Freud und Leid.
2 Sind Sie Kirchgängerin?
Regelmäßig bin ich nicht zum Gottesdienst gegangen, aber zu den kirchlichen Feiertagen. Zu allen wichtigen Ereignissen in der Familie war der Kirchgang selbstverständlich. Wie das so ist, haben Gesundheit und andere Dingen den Gang zur Kirche manchmal verhindert.
3 Denken Sie, es gibt ein Leben nach dem Tod?
Davon weiß ich mir keine Vorstellung zu machen.
4 Wie stellen Sie sich den Tod vor?
Es wäre eine Gnade, wenn Sterben wie Einschlafen ist, hoffentlich ohne Schmerzen. Tot zu sein, stelle ich mir wie einen ewigen Schlaf vor?
5 Wie möchten Sie beerdigt werden?
Meine Beerdigung hätte ich gern so, wie ich den Ablauf kenne. Meine Grabstelle auf dem Berleburger Friedhof habe ich schon lange, seit wir mit dem Tod des Sohnes 1960 eine Grabstelle brauchten. Dort liegt schon mein Mann und dort werde auch ich begraben.
6 Was wünschen Sie sich?
Ich möchte zufrieden sein können mit dem, was ist und was das Leben noch für mich bereit hält. Jeder Tag bringt etwas Neues, mal Gutes und auch Schlechtes muss man hinnehmen. Zufriedenheit wünsche ich auch meinen Kindern. Dass sie auf dem rechten Weg bleiben wie bisher.
Ottilie Belz hat am 22. November ihren ewigen Schlaf begonnen. Medikamente haben „Tilla“ dabei geholfen, Schmerzen nach einem Oberschenkelbruch nicht zu spüren. Sie ist friedlich eingeschlafen.