Platte Heide. . Arne Poll über die wertvolle Arbeit von Bernd Richter.

Es sind Menschen wie Bernd Richter, die unsere Gesellschaft tragen. Der 74-Jährige ist das Gesicht des Platte Heider Marktes. Es ist für ihn mehr als nur ein Nebenjob. Er setzt sich mit dem Forum für eine lebendige Platte Heide ein, steht da, wenn die Sonne scheint, aber auch wenn’s in Strömen gießt. Einrichtungen wie der Wochenmarkt stiften Identität. Sie sind Treffpunkt. Nicht zuletzt ergänzt der Markt die Infrastruktur. Nach dem Aus für den Frischemarkt direkt gegenüber können sich hier Menschen noch in direkter Nähe zum eigenen Zuhause mit dem Nötigsten versorgen. Das vor allem für diejenigen, die weniger mobil sind, ein riesiger Vorteil.

Menschen wie Bernd Richter können anderen Mut machen. Denn es kommt tatsächlich nicht selten vor, dass nach dem Berufsleben das große Loch auf den Rentner oder Pensionär wartet. So brachte es der 69-jährige Friedrich Hepping in der vergangenen Folge schon auf den Punkt. Was ihn und Bernd Richter eint: Sie haben sich Aufgaben gesucht, können etwas mit ihrem Leben anfangen. Sie haben für sich eine Zukunft entdeckt. Wie diese Zukunft aussieht, ist höchst individuell. Jeder hat aber für sich Ziele abgesteckt und mögen sie auch noch so klein sein. Das heißt nicht unbedingt, dass man einem Verein dienen muss. Es ist vielleicht nur die kleine Unzufriedenheit im Alltag, die zufrieden macht. Der eine schraubt mit Akribie am Traktor, der andere hat das wachsame Auge auf den Wochenmarkt. Der Luxus im Alter ist, dass die Pflichten abnehmen. Man kann selbst darüber bestimmen, was man macht und wie viel man macht. Beide Männer – so unterschiedlich sie auch sein mögen – vermitteln den Eindruck von Zufriedenheit. Davon kann man sich eine Menge abschauen – und sich aufs Altwerden freuen.