Kamen-Kaiserau/Hagen. Am Mittwoch hat der FLVW eine Online-Pressekonferenz zum Amateurfußball gegeben. Die Aufstiegsregelung sorgt für Härtefälle in Ober- und Landesliga.

6.641 Männer- und Frauen-Mannschaften in 233 Staffeln in Westfalen warteten auf die Entscheidung, jetzt hat der Fußball- und Leichtathletikverband (FLVW) sie angedeutet. Sollte nach dem Präsidium auch die Ständige Konferenz (am 11. Mai) der Empfehlung des Verbandsfußballausschusses (VFA) folgen, dann ist der Saisonabbruch mit der vorgeschlagenen Wertung nur noch Formsache. So soll es im Amateurfußball weitergehen:

Wie wird die Saison gewertet?

Die Saison wird nicht annulliert. „Der FLVW will die bisher erbrachte sportliche Leistung der Vereine würdigen“, erklärte der Verbandsfußballausschuss (VFA). Dies sei auch der Tenor der zahlreichen Gespräche mit den Vereinen gewesen. Es gibt keine sportlichen Absteiger. Die Vereine, die nach der aktuellen Tabelle auf dem ersten Tabellenplatz stehen, steigen in die nächsthöhere Spielklasse auf. Bei Mannschaften, die nicht die gleiche Anzahl an ausgetragenen Spielen haben, wird die Platzierung für einen möglichen Aufstiegsplatz durch eine Quotientenberechnung ermittelt. Ist ein anderer Verein Herbstmeister geworden, darf auch der Erste der Hinrunden-Tabelle zusätzlich aufsteigen.

Wie heißen die Aufsteiger in den überkreislichen Ligen?

Aus der Oberliga Westfalen steigen der SC Wiedenbrück und Rot-Weiß Ahlen in die Regionalliga auf. Die SG Finnentrop/Bamenohl (Westfalenliga 2) darf sich über den Oberliga-Aufstieg freuen. Borussia Dröschede, Ligakonkurrent des BSV Menden, dem TuS Langenholthausen und Co. hat gegenüber der SpVg Hagen 11 in der Landesliga 2 die Nase vorn und wird Westfalenligist.

In der Bezirksliga 4, der „Bundesliga des Sauerlandes“, ist der Fall klar: Der FC Arpe-Wormbach liegt nicht nur aktuell ganz vorn, sondern ist auch Herbstmeister geworden – und somit eindeutig Aufsteiger in die Landesliga.

Gibt es Härtefalle?

Und ob. Beim RSV Meinerzhagen dürfte der Frust groß sein. Denn nach der Quotienten-Regelung fehlen dem ambitionierten Klub aus dem Märkischen Kreis nur 0,05 Punkte auf den aufstiegsberechtigten Rivalen RW Ahlen. Und auch bei Hagen 11 sitzt der Stachel tief. Der aktuelle Spitzenreiter der Landesliga 2 hat ein Spiel weniger als Borussia Dröschede – und deshalb trotz zwei Punkten Vorsprung den minimal schlechteren Quotienten und wird nicht aufsteigen.

Zumindest im Falle des RSV Meinerzhagen stellt sich der Verband auf eine Klage ein, auch die „Elfer“ wollen ihr Schicksal nicht klaglos so hinnehmen, sondern nach eigenen Angaben das Gespräch mit dem Verband suchen. Die Ergebnisse sind offen.

Gilt das Prozedere auch für die Kreisligen?

Ja. Die Fußballkreise, die Auf- und Abstieg unterhalb der Bezirksliga-Ebene eigenständig regeln können, sind jetzt angehalten, die auf der Verbands-Ebene getroffenen Regelungen in ihren Kreisligen ebenfalls so umzusetzen.