Winterberg. . 40.000 Besucher aus ganz Europa sorgen für einen Rekord des Mountainbike-Festivals in Winterberg. Doch die Hochstimmung wurde getrübt.
Der Sport rückte am Sonntagmittag in den Hintergrund, als im Winterberger Bikepark die Nachricht von einem tragischen Unglück zu kursieren begann: Ein Hobby-Mountainbiker war am Samstag – außerhalb der Wettbewerbe des iXS Dirt Masters Festivals – schwer verunglückt und schließlich in der Nacht zum Sonntag in einer Kölner Spezialklinik verstorben.
So gaben die Veranstalter den folgenden Siegerehrungen einen schlichteren Rahmen, zum Beispiel ohne laute Musik zur Untermalung. Dass es kein Podium nach dem Pro-Contest im Slopestyle gab – eigentlich noch mal ein absoluter Höhepunkt des Dirt Masters – hatte hingegen einen anderen Grund: Kräftige Windböen hatten den Fahrern den Kampf angesagt – und die Organisatoren den Wettkampf aus Sicherheitsgründen kurzfristig abgesagt. So beließen es die Spezialisten um Erik Fedko, Fabio Widmer und Co. am Sonntagnachmittag bei einem kleinen Showkampf.
Nur 57 Tausendstel Vorsprung
Fans von spektakulären Flügen, Salti und verwegenen Kunststücken waren am Samstag schon beim „Whip Off“ auf ihre Kosten gekommen. Den Festival-Klassiker, bei dem eine Jury die Optik der Sprünge bewertet, gewann Sam Hockenhull, ein 21 Jahre altes, britisches Allround-Talent.
Noch exotischer ging es anderswo aus, so standen nach dem Downhill Cup in der Top-Klasse „Elite Men“ zwei Südafrikaner auf dem Podest. Johann Potgieter und der Niederländer Tristan Botteram nahmen Théo Erlangsen als Sieger in die Mitte. „Mein erster Sieg auf internationaler Ebene und ein knackiger Start für meinen EuropaTrip“, freute sich der 23-Jährige über den Triumph, der knapper kaum hätte zustande kommen können. 57 Tausendstelsekunden lag Erlangsen vor Botteram, beide waren die 200 Höhenmeter am Hang „Kappe 14“ in gut 1:36 Minuten heruntergebrettert.
Festival für alle Generationen
Hinter den ersten drei Plätzen reihte sich ein deutsches Trio ein, angeführt vom mehrfachen Deutschen Downhill-Meister Johannes Fischbach, der mit seinen 31 Jahren durchaus schon als Radsport-Routinier zu bezeichnen ist.
Unterschiedliche Nationen und Generationen waren nicht nur auf den Strecken, sondern auch hinter den Absperrungen vereint. Das Hochsommerwetter, besonders am Samstag und Sonntag, hatte Radsport-Fans nicht nur aus allen Teilen Deutschlands, sogar aus ganz Europa an den Erlebnisberg Kappe gelockt. Am Ende zählten die Veranstalter rund 40.000 Mountainbike-begeisterte Zuschauer.
Das 13. Ausgabe des Dirt Masters hätte als Auflage der Superlative in die Geschichte eingehen können – wenn sich nicht die 13 als Unglückszahl erwiesen hätte und der tödliche Unfall ein ansonsten wie immer friedliches und buntes Bike-Festival überschattet hätte.