Winterberg. . Nach der Anschub-DM ist für die heimischen Bob- und Skeleton-Asse vor der Eiszeit. Wer wie drauf ist und warum Jacqueline Lölling fehlte.
Diesen Abstecher hatten sich Laura Nolte und Christopher Weber redlich verdient. Nach den Deutschen Bob- und Skeleton-Meisterschaften im Anschub in Oberhof und vor einem Lehrgang am Königssee legten die beiden Athleten des BSC Winterberg einen Zwischenstopp beim Oktoberfest in München ein. Sie hatten schließlich etwas zu feiern: Pilotin Laura Nolte gewann mit Anschieberin Vivian Hannusch den Titel im Zweierbob, Anschieber Christopher Weber triumphierte mit Pilot Johannes Lochner im Zweier und im Vierer.
Veltins-EisArena wird ab dem 10. Oktober vereist
Die Riege der BSC-Anschieber führen Christopher Weber und Annika Drazek mit Top-Leistungen an. Bei den Frauen präsentiert sich aber auch Quereinsteigerin Leonie Fiebig stark.
Die Bahn in der Veltins-EisArena wird ab dem 10. Oktober vereist. Die ersten Fahrten sind für den 16. oder 17. Oktober geplant. Am 27./28. Oktober steigt zum Saisonauftakt die DM der Bobsportler in Winterberg.
Nach der DM ist vor der Eiszeit: Jens Morgenstern, der Präsident des BSC Winterberg, spricht auf Nachfrage über heimische Bob- und Skeleton-Athleten.
Laura Nolte
Die erst 19-jährige Laura Nolte ist eine der talentiertesten Bobpilotinnen Deutschlands und glänzte bereits beim ersten Leistungstest mit den besten Anschubwerten. „Das ist eine super Geschichte“, sagt Jens Morgenstern, „aber sie befindet sich im langfristigen Aufbau.“ Das heißt: „Wenn sie den Sprung ins Weltcup-Team noch nicht schafft, ist ihr keiner böse – aber möglich ist es.“
Anna Köhler
Eine Erkältung steckte der Bobpilotin Anna Köhler, 14. bei den Olympischen Winterspielen 2018, beim Einzeltest in den Knochen. Bei der Anschub-DM kam sie mit Anschieberin Lena Zelichowski auf Rang vier.
„Anna leidet etwas unter dem verletzungsbedingten Ausfall ihrer Stammanschieberin Erline Nolte“, sagt Morgenstern. Die erneute Weltcup-Qualifikation muss sich Köhler in den Selektionen erfahren, „was spannend wird“. Generell ist die Vergabe der Plätze bei den Pilotinnen aber komplett offen.
Pablo Nolte
Der 26-jährige Pablo Nolte steht als Bobpilot vor einer wegweisenden Saison. „Er ist kein Junior mehr und muss den Anschluss an das Top-Trio Friedrich, Lochner, Walther schaffen“, sagt Morgenstern. „Eine heiße Kiste, weil es eine ganze Reihe von jungen Piloten gibt.“ Bei der Anschub-DM belegte Nolte im Zweier Rang sieben und im Vierer Platz fünf. „Die Aufgabe ist schwer, aber nicht unlösbar.“
Die Skeletonis
Jacqueline Lölling (RSG Hochsauerland), Olympia-Zweite 2018, verpasste die Anschub-DM, da sie auf Einladung der Deutschen Sporthilfe urlaubte. Die BSC-Athletinnen Katharina Wick (Rang 4), Janine Becker (5.), Hannah Neise (7.) und Vanessa Voß (10.) landeten im Mittelfeld. „Für Janine ist Platz fünf okay, aber der Rückstand von sieben Zehntel ist eine Hausnummer. Ich hätte mir etwas mehr erhofft“, sagt Morgenstern. Hintergrund: Becker geht es wie Pablo Nolte – sie ist keine Juniorin mehr und muss liefern.
Bei den Herren kam Yannik Loth (RSG) mit einem Rückstand von nur acht Hundertstel auf Rang vier, Alexander Gassner (BSC), Olympia-Achter von Pyeongchang, auf Platz sieben (+0,16 Sekunde) und Felix Seibel (BRC Hallenberg) wurde Achter (+0,20). „Die Weltcup-Norm können sie in der Selektion noch knacken“, sagt Morgenstern, „aber das werden intensive Rennen.“ Gassner sollte die Weltcup-Qualifikation erneut schaffen, Loth und Seibel könnten überraschen.