Winterberg. . Snowboard-Ass Cheyenne Loch kehrt nach Winterberg zurück. Vor zwei Jahren erlitt sie dort eine schwere Verletzung. Trotzdem spürt sie Vorfreude.

„Das Lustige ist,“, sagt Cheyenne Loch mit einem Schmunzeln aber auch ein bisschen Stolz, „dass ich den Ausgang genau so vorausgesagt habe.“ Gemeint sind die Olympischen Spiele – genauer die Konkurrenz im Parallelslalom der Snowboarderinnnen. Loch war nur Zuschauerin, also drückte sie ihren deutschen Teamkolleginnen in Pyeongchang die Daumen. „Sehr glücklich“ war sie, dass Selina Jörg und Ramona Hofmeister tatsächlich, wie von Loch prophezeit, die Silber- und Bronzemedaille holten.

Ledecka im Rampenlicht

Und dass Ester Ledecka nach Gold im alpinen Ski-Abfahrtslauf auch auf dem Snowboard gewinnen würde? Das war Loch ebenfalls klar. „Sie ist wirklich eine solche Ausnahmeathletin“, bestätigt die 23-Jährige mit Blick auf die Tschechin, die mit ihrem Doppelsieg Olympia-Geschichte schrieb. Die Snowboard-Szene hat in Ledecka einen Superstar, das wird auch an diesem Wochenende in Winterberg zu spüren sein – spätestens, wenn am Samstagmittag nicht nur die Sieger des letzten Weltcup-Rennens der Saison gekürt, sondern auch die Gewinner des Gesamt-Weltcups ausgezeichnet werden.

Snowboard-Weltcup in Winterberg: Der Zeitplan

Am Samstag dürfen sich die Fans jeweils auf die Einzel-Wettbewerbe bei den Damen und Herren freuen. Die Qualifikation beginnt um 9 Uhr, danach folgen die Duelle um Weltcup-Punkte. Die Siegerehrung findet direkt im Anschluss statt.

Sonntag steigt um 9.35 Uhr das Mixed-Teamevent, ebenfalls mit Siegerehrung im Anschluss.

Dass Cheyenne Loch jedoch erst in diesem Jahr wieder ins Hochsauerland zurückkehren würde, das hätte die 23-Jährige so sicherlich nicht vorhergesagt. Erst jetzt – zwei Jahre nach ihrem schweren Sturz auf dem Hang am Poppenberg – kann sie sich „mit Winterberg versöhnen“, wie es die Kaderathletin im Gespräch mit dieser Zeitung ausdrückt. 2016 war sie beim berüchtigten Sprung unsanft gelandet, wie sich erst später herausstellte, war das Kreuzband dabei gerissen.

Drei Knie-Operationen

Der Beginn einer längeren Leidenszeit für die Bundespolizistin. „Insgesamt liegen drei Knie-Operationen hinter mir“, erzählt Loch, „das alles hat mich länger beschäftigt als gedacht.“ Auch mental sei es nicht so einfach gewesen, sich über viele Monate wieder zurückzukämpfen. „Es war jetzt meine zweite Comeback-Saison. Nicht ganz das, was ich mir vorgestellt habe“, zieht Loch als vorgezogenes Fazit für diesen Winter.

Dass sich die Sportlerin vom SC Schliersee nun unheimlich auf Winterberg freut, liegt aber nicht daran, dass die besagte, erneute Übergangs-Ssison nun endlich vorbei ist. Ganz im Gegenteil. „Winterberg ist der schönste Termin im ganzen Jahr“, schwärmt die Snowboarderin. „Zum einen mag ich die Strecke. Zum anderen ist die Atmosphäre einfach toll, die Organisation ist super und die Bedingungen sind es eigentlich auch immer perfekt. Und so ein Heim-Weltcup mit den eigenen Fans ist zum Saisonabschluss einfach cool.“

Sportlich ist die Weltcup-23. selbstverständlich ambitioniert, hat an ihren 350 Meter langen Slalomlauf um die 29 Tore aber keine allzu großen Erwartungen. Loch: „Die Top 16 sind eigentlich immer das Ziel. Ich will noch einmal gute Läufe herunterbringen.“

Erst Italien, dann New York

Was aber steht für die Deutsche Meisterin von 2015 auf dem Programm, wenn in Winterberg die Kristallkugeln überreicht sind und die Weltcup-Saison damit beendet ist? „Im April ist Urlaub angesagt“, sagt Loch voller Vorfreude, „erst in Italien, dann geht’s nach New York. Ein reizvoller Kontrast.“

Im Mai beginnt dann schon wieder die Vorbereitung auf die nächste Saison, zunächst mit Athletiktraining, vor allem an der Bundespolizeischule in Bad Endorf. „Dann kann ich wieder bei null beginnen und bin wieder die ganze Zeit beim Team. Endlich keine Reha mehr – in den immer wieder gleichen Räumen.“ Das ist doch mal eine richtig gute Vorhersage für die nähere Zukunft.