Pyeongchang. . Christopher Weber, Bobanschieber des BSC Winterberg, sagt über sein Olympia: „Wir haben versagt.“ Warum er so schonungslos analysiert.

Mit der Empfehlung von vier Weltcupsiegen in dieser Saison waren sie als Gesamtweltcupsieger und amtierender Weltmeister im Viererbob zu den Olympischen Winterspielen gereist. Doch während Francesco Friedrich und Nico Walther mit Gold und Silber am Sonntag den deutschen Doppel-Triumph im großen Schlitten feierten, schaute die Crew von Johannes Lochner als nach vier Läufen Achter traurig bei den Jubelarien der anderen zu. Wir sprachen mit Christopher Weber, dem 26-jährigen Lochner-Anschieber des BSC Winterberg.

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Herr Weber, wie fällt nach Rang acht Ihr Fazit für den Viererbob aus?
Christopher Weber: Es war – verrückt. Das hätten wir so nicht gedacht, dass wir im Zweier besser sind als im Vierer. Der Vierer ist eigentlich die komplette Saison besser gelaufen als der Zweier. Selbst wenn wir schlecht gefahren sind, waren wir weit vorne. Wir können es uns auch nicht so richtig erklären, warum es hier nicht so gelaufen ist.

Gibt es einen Erklärungsansatz? Immerhin saßen Sie in einem baugleichen Wallner-Schlitten, mit dem Friedrich Olympiasieger wurde.
Ich glaube ehrlicherweise nicht daran, dass es an der Fahrweise vom Hansi (Pilot Johannes Lochner; Anm.d.Red.) lag. Ich glaube auch nicht, dass es am Start lag. Ich glaube einfach, dass es ein Problem mit dem Material gab, das wir noch nicht erkannt haben. Wir müssen in der nächsten Zeit einfach alles Revue passieren lassen und ergründen, was es genau war. Das ändert zwar an der Platzierung nichts mehr, aber es ist wichtig, es zu wissen.

Und, Einstieg: Die Bobfahrer Johannes Lochner, Christian Poser, Christopher Weber und Christian Rasp am Start. Foto: dpa Rang fünf im Zweierbob, jetzt Achter im Vierer: Sie hatten sich Ihre Olympia-Premiere erfolgreicher vorgestellt, oder?
Ich habe vor der Abreise nach Südkorea gesagt, dass ich hierhin fahre, um Medaillen zu holen. Also sind wir gescheitert – so hart das auch klingt, aber so ist es nunmal. Das muss man sich im Nachhinein auch ehrlicherweise eingestehen, um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und es in der kommenden Saison besser zu machen. Dann möchten wir bei der Weltmeisterschaft natürlich wieder angreifen.