200 Fans fieberten in der Bärenschenke in Brachbach mit, als Jacqueline Lölling Silber bei Olympia holte. Bernhard Lehmann entdeckte die Pilotin.

Herr Lehmann, wie stolz sind Sie als früherer Heimtrainer und Entdecker unmittelbar nach dem Gewinn der Silbermedaille?
Bernhard Lehmann: Ich habe noch gar keine Zeit gehabt, darüber nachzudenken (lächelt). Ich habe nur gemerkt, dass es ein sehr emotionaler Moment für mich war, als Jacqueline den letzten Lauf gefahren ist. Da hatte ich sogar leicht nasse Äuglein.

Bernhard Lehmann mit seiner Ehefrau beim Public Viewing in Brachbach. Foto: Falk Blesken Haben Sie nach dem dritten Lauf noch mit Silber gerechnet?
Ich bin schon beeindruckt. Ich habe es ihr gewünscht, dass sie sich zum letzten Lauf steigern kann. So kenne ich sie auch, sie ist ein echter Wettkampftyp. Sie kann sich ungemein steigern – und hat sich vielleicht selbst gedacht: Jetzt muss ich mal einen Lauf gut runterfahren (grinst). Das hat sie souverän gemacht. Selbst der Start, der immer ihr Handicap war, ist ihr mit einer Bestleistung gelungen.

Hat sie denn Silber gewonnen oder Gold verloren?
Es waren ihre ersten Olympischen Spiele. Dadurch dass sie erneut Gesamtweltcup-Siegerin war, stieg die öffentliche Erwartungshaltung natürlich. Alle haben ja davon geredet, dass nur Jacka Gold holen könne. So etwas ist besonders für junge Sportler ein großes Problem – aber auch das hat sie souverän gemeistert. Ich habe riesigen Respekt und sie hat Silber und kann darüber sehr, sehr, sehr stolz sein.