St. Moritz/Winterberg. . Das war nichts für schwache Nerven: Mit einem 17. Platz beim Weltcup in St. Moritz lösten Anna Köhler und Erline Nolte ihre Olympia-Fahrkarte.
Riesiger Jubel beim BSC Winterberg und beim Stützpunkt im Hochsauerland: Anna Köhler, Bobpilotin des BSC, buchte beim Weltcup in St. Moritz gemeinsam mit ihrer Anschieberin und Vereinskollegin Erline Nolte endgültig die Fahrkarte zu den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (9. bis 25. Februar).
Drei BSC-Athletinnen in Südkorea
Dort werden Köhler/Nolte der dritte deutsche Bob im Damenrennen sein. Damit starten insgesamt drei Athletinnen des BSC in Südkorea. Denn Anschieberin Annika Drazek geht sogar als Medaillenkandidatin in den olympischen Wettbewerb. Ob sie mit Mariama Jamanka oder Stephanie Schneider als Pilotin startet, entscheidet Bob-Cheftrainer René Spies noch.
In St. Moritz ging es für Köhler und Nolte darum, in der so genannten Nationenwertung im Dreiervergleich zwischen Deutschland, den USA und Kanada die Führung – oder mindestens Platz zwei – zu verteidigen. Nur die beiden bestplatzierten Nationen dürfen bei den Olympischen Winterspielen mit drei statt zwei Teams starten.
Verpatzter erster Lauf
„Es war echt nochmal ein Krimi“, sagte Erline Nolte nach dem Weltcuprennen gegenüber der Westfalenpost. Denn nach einem ersten Lauf mit einigen Fehlern lag der Bob aus dem Sauerland lediglich auf Rang 20. „Da haben wir uns so eben in den zweiten Lauf gerettet“, sagte Nolte. Im zweiten gelang eine deutlich bessere Fahrt, so dass am Ende Rang 17 mit 2,18 Sekunden Rückstand auf die Siegerin Elana Meyers Taylor (USA) heraussprang.
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Glückselig in den Armen lagen sich Köhler und Nolte aber erst, als die Ergebnisse der Konkurrenz, des jeweils dritten Schlitten der USA und Kanada, feststanden. Und am Ende zählte nur eins: „Wir haben die Nationenwertung für uns entschieden und dürfen nach Pyeongchang“, sagte die 24-jährige Köhler, die in dieser Saison zum ersten Mal im Weltcup startet.
Wie vor acht Jahren Kiriasis
Sie ist die erste Pilotin des Stützpunkts im Hochsauerland bei Olympischen Winterspielen seit Vancouver 2010. Dort belegte Sandra Kiriasis, später die erfolgreichste Bobpilotin der Welt, als Titelverteidigerin den undankbaren vierten Platz. Kiriasis und Anja Schneiderheinze, die lange für die RSG Hochsauerland bzw. den BSC Winterberg starteten und im Hochsauerland als Pilotinnen ausgebildet wurden, hatten die Klubs jeweils einige Zeit vor den Winterspielen 2014 in Sotschi in Richtung Stuttgart bzw. Erfurt verlassen.
Jamanka und Schneider auf Podest
In St. Moritz durften aber nicht nur Köhler/Nolte jubeln, sondern auch die beiden anderen deutschen Bobs. Mariama Jamanka/Annika Drazek belegten den starken zweiten Platz (+0,21) und Stephanie Schneider/Lisa Buckwitz rasten auf Rang drei (+0,49). Am kommenden Samstag steht nun das Weltcupfinale am Königssee an, bevor die finalen Vorbereitungen auf die Olympischen Winterspiele starten – auch für Anna Köhler und Erline Nolte.