Herscheid. Damwild ist in Herscheid offenbar mit einer Armbrust erlegt worden. Das Tier musste nach dem Fund erschossen werden. Die Polizei ermittelt.
Eine Gruppe Jäger hat am vergangenen Wochenende ein erlegtes, aber noch lebendiges Damwild in Herscheid entdeckt. An der L561 Höhe Wermecke finden die Jäger ein Damwild mit einem Pfeil im Bauch vor. Vermutlich ist das Tier in das Visier von Jagdwilderern geraten, die das Tier mit einer Armbrust erlegt haben.
Dr. Mathias Dunkel ist fassungslos über die Tat. „Das muss ein gezielter Angriff gewesen sein“, sagt der Vorsitzende des Hegerings Herscheid. Grund für diese Vermutung ist die Tatsache, dass das Wild mit einem Pfeil aus einer Armbrust getroffen wurde. Pfeile aus einer Armbrust lassen sich von Experten leicht von normalen Pfeilen, die beispielsweise mit einem Bogen geschossen werden, unterscheiden.
Armbrüste gelten als Waffen
Das getroffene Wild musste nach dem Fund durch die Jäger vom Jagdaufseher erlegt werden, um nicht weiter leiden zu müssen. Die herbeigerufenen Polizeibeamten stellten den Pfeil sicher und leiteten ein Verfahren wegen Jagdwilderei ein. Ob die Täter zu finden sind, ist laut Polizei schwer zu sagen. Normalerweise müssen Eigentümer einer Armbrust diese im Waffenregister anmelden, bei dem aktuellen Täter geht Polizeisprecher Dietmar Boronowski aber nicht von einer angemeldeten Armbrust aus.
Einen vergleichbaren Fall hat es im Hegering Herscheid laut Dunkel noch nicht gegeben. „Ich hoffe, dass ein Täter ermittelt werden kann, denn das ist eine große Sauerei.“ Sollte der Schütze gefunden werden, droht ihm eine empfindliche Strafe. Neben Geldstrafen werden illegale Wilderer auch mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren bestraft.