Werl. . Von dem geflohenen Häftling der JVA Werl fehlt weiter jede Spur. Aus Sorge vor Rache-Akten stehen jetzt mehrere Personen unter Polizeischutz.

Fünf Tage nach der Flucht eines Häftlings aus der Sicherungsverwahrung der JVA Werl fehlt von dem als gefährlich eingestuften Daniel V. jede Spur. Man habe zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung erhalten, die aber noch nicht alle ausgewertet seien, sagte ein Polizeisprecher am Montag in Bielefeld.

„Neuralgische Punkte“ wie Bahnhöfe oder öffentliche Plätze und frühere soziale Kontakte des Sicherungsverwahrten würden besonders überprüft. Es gebe zudem Schutzmaßnahmen für bestimmte Personen „unter anderem aus dem Justizbereich“, die als möglicherweise gefährdet einzustufen seien.

Ex-Freundin und Rocker wohl in Gefahr

Genauere Angaben wollte der Sprecher dazu nicht machen. Die Bild-Zeitung hatte von einer Todesliste berichtet. Demnach seien unter anderem seine Ex-Freundin, ein Rocker und auch ein Richter in Gefahr.

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Der 32-Jährige war am vergangenen Mittwoch bei einem Familienbesuch in Bad Salzuflen zwei begleitenden Beamten entkommen und mit dem Auto der Eltern geflüchtet. Seit Donnerstag wird europaweit nach dem Mann gefahndet.

Man habe „keinerlei“ Erkenntnisse über eine Todesliste, betonte Jörg-Uwe Schäfer von der JVA-Leitung. Therapeuten und Bedienstete seien befragt, die Zelle des Flüchtigen und weitere Räume auf den Kopf gestellt, Personalakten und Dokumentationen durchforstet worden. Hinweise auf eine Adressliste, Flucht- oder Tötungsabsichten gebe es nicht.

Haftstrafe wegen gefährlicher Körperverletzung

Der im ostwestfälischen Herford geborene Mann habe nach mehreren Straftaten 2014 einen Mann ins Bein geschossen, sei seit Januar 2015 ununterbrochen in Haft und seit März 2018 in Sicherungsverwahrung gewesen.

Daniel V. ist etwa 1,85 Meter groß, von kräftiger Statur, mit kurz rasiertem Haupthaar und einem Vollbart. Zuletzt war er mit einer braunen Lederjacke, einer blauen Jeanshose und hellen Schuhen bekleidet.

Die Polizei empfiehlt, den Flüchtigen nicht anzusprechen, sondern bei Antreffen sofort den Notruf 110 zu wählen. Zwar sei er vermutlich nicht bewaffnet, aber dennoch gefährlich. Hinweise zum Aufenthaltsort des Gesuchten nimmt jede Polizeidienststelle entgegen. (dpa/red)