Bayreuth. Während der Bayreuther Festspiele wird so mancher Gasthof in Franken zu einem Nobeletablissement – zumindest aus preislicher Sicht.
Dich, teure Halle, grüß ich wieder! Diese Arie summen derzeit die Festspielgäste in ihren Fremdenzimmern, auch wenn der „Tannhäuser“ gar nicht auf dem Spielplan steht.
Denn Wagners internationale Pilgerschar muss in der oberfränkischen Provinz irgendwie untergebracht werden, und zu diesem Zweck verwandelt sich so mancher Gasthof mit Renovierungsstau über Nacht in ein Nobeletablissement, jedenfalls was die Preise angeht.
Der Wagnerianer hasst ohnehin Veränderungen
Der Wagnerianer trägt es mit Fassung. Veränderungen hasst er ohnehin. Es reicht völlig, dass man im Festspielhaus den Unwägbarkeiten der Inszenierungen ausgeliefert ist, da soll wenigstens im Hotel alles so bleiben wie jedes Jahr.
So kann man dann in der teuren Halle die Spuren seines eigenen gelebten Lebens erkunden. Der Schokoladenfleck, den man 2016 aus Versehen ins Stuhlpolster gerieben hat, ist immer noch da und auch die Macke an der Wand, wo man einst die Mücke erschlug. Wie singt Elisabeth: Froh grüss ich dich, geliebter Raum!