Hagen. .

Der Streit um ein neues, ökologisch ausgerichtetes Jagdgesetz nähert sich der entscheidenden Runde. Erwartet wird, dass der Gesetzentwurf des nordrhein-westfälischen Umweltministers Johannes Remmel (Grüne) in den nächsten 14 Tagen das Landeskabinett verlässt und dann die weiteren politischen Beratungen beginnen. Im Frühjahr 2015 soll das neue Gesetz in Kraft treten, das alte läuft im Mai aus.

Interessensgruppen und Verbände machen noch mal kräftig Druck. Der Jagdverband hatte mit Bauern, Waldbauern und anderen an seiner Seite ein Positionspapier veröffentlicht, in dem er u. a. fordert, dass der Abschuss streunender Katzen möglich bleibt. Sobald der Gesetzentwurf vorliegt, wollen die Jäger ihn auf Regionalkonferenzen diskutieren. Dazu sollen auch die Landtagsabgeordneten der Region eingeladen werden

Die Naturschutzorganisation BUND prangert derweil die heute beginnende Blässhuhn-Jagd an, die die „Unsinnigkeit der Jagd in NRW“ zeige. 2400 Vögel wurden allein im Jagdjahr 2012/2013 geschossen. Weil das tranige Fleisch als ungenießbar gilt, würden die erlegten Tiere einfach weggeworfen. Bei vielen anderen bejagten Tierarten sei das nicht anders; 93% der von Jägern jährlich geschossenen 1,3 Mio Tiere würden „nicht sinnvoll verwertet“. Es sei deshalb höchste Zeit für ein modernes Jagdrecht.