Leverkusen. .

Ungeachtet aller Warnungen und Verbote rollen immer noch große Lastwagen über die marode Leverkusener Rheinbrücke der Autobahn 1.

An Werktagen missachten bis zu 1500 Fahrer die Sperrung des maroden Bauwerks für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen. Jetzt will die Polizei mit Gewichtssensoren und verstärkten Kontrollen gegen rücksichtslose Truckfahrer vorgehen. Dabei werde sie auch auf Mängel bei überprüften Lastwagen achten, kündigte Hermann Schiffer von der Kölner Polizei gestern bei einer Kontrollstelle an der Brücke an.

Risse in der Verankerung

Dass Fahrer versehentlich auf die Brücke steuern, lässt er nicht gelten: „Die Beschilderung ist so absolut eindeutig, dass bei Überfahrt nur Vorsatz in Frage kommt.“ Sensoren in der Fahrbahn messen das Gewicht jedes Wagens.

Mitte Juni war die marode Brücke für schwere Fahrzeuge gesperrt worden. Risse in der Verankerung der Seile, die das Hauptgewicht der Brücke tragen, hatten sich vergrößert. Bis 2020 soll ein Neubau die Brücke ersetzen, hatte das Landesverkehrsministerium angekündigt.

Auch Privatleute betroffen

Die Beeinträchtigungen schaden laut Industrie- und Handelskammer Köln der Wirtschaft. Die Sperrung koste Transportunternehmen im Schnitt 1700 Euro am Tag, klagt IHK. Mehr Kraftstoffverbrauch, zusätzliche Fahrer und ausgefallene Fahrten belasteten die Unternehmen, sagte Clemens Lueg, bei der IHK verantwortlich für Infrastruktur.

Betroffen sind aber nicht nur Spediteure und Handwerker. Auch Privatleute können mit Auto und Wohnanhänger die erlaubten 3,5 Tonnen überschreiten – und dürfen die Brücke dann ebenfalls nicht passieren.