Hemer. . Es hätte im August 2012 ein freundschaftliches Treffen zwischen den Fußball-Klubs Fortuna Düsseldorf und Benfica Lissabon sein sollen. Doch der brasilianische Fußball-Profi Luisão ließ sich zu einer Attacke auf Schiedsrichter Fischer aus Hemer hinreißen und wurde nun bestraft.

Zwei Jahre nach seiner Attacke auf Schiedsrichter Christian Fischer ist der brasilianische Fußball-Profi Luisão von Benfica Lissabon zu einer Strafe von 60 000 Euro wegen Körperverletzung verurteilt worden. Im Freundschaftsspiel bei Fortuna Düsseldorf hatte er den Referee zu Boden gestoßen. Fischer war kurz benommen, fiel einige Wochen aus. Als wir den Hemeraner nach dem Urteil telefonisch erreichen, steht er gerade am Geldautomaten.

Schauen Sie schon, ob das Geld auf Ihrem Konto ist, Herr Fischer?

Christian Fischer: (lacht) Wo denken Sie hin? Der Spieler und ich haben uns schon im vergangenen Jahr außergerichtlich geeinigt. Allerdings möchte ich mich persönlich nicht an diesem Vorfall bereichern. Daher habe ich den Betrag, auf den ich mich mit dem Spieler geeinigt habe, vollumfänglich dem Kindergarten meiner beiden Kinder in Hemer gespendet. Für eine Privatperson war das schon ein außergewöhnlicher Betrag.

Die 60 000 Euro muss Luisao an die Staatskasse zahlen. Wussten Sie, dass weiter gegen ihn vorgegangen wird?

Fischer: Nein, das wusste ich bis eben nicht.

Erfreut Sie der Ausgang?

Fischer: Es freut mich, dass der Spieler für das, was er getan hat, eine gerechte Strafe erhalten hat. In unserer außergerichtlichen Einigung steht zwar etwas von einer Entschuldigung, doch das ist eher ein formaler Akt. Luisão hat sich bis heute nicht persönlich oder in einem Schreiben an mich gewandt, um ein Wort des Bedauerns zu äußern. Offenbar fehlt ihm das Unrechtsbewusstsein. Aber ich habe mir im Fernsehen das Europa-League-Finale seines Klubs gegen den FC Sevilla angesehen (2:4 im Elfmeterschießen). Da war er nicht sehr erfolgreich.