Warstein. .
Eine erneute Gefährdung der Warsteiner Bürger durch die nach wie vor mit Legionellen belasteten Klärbecken im Stadtgebiet wird von dem Leiter der Abteilung Umwelt der Bezirksregierung Arnsberg ausgeschlossen – auch in den kritischen Sommermonaten.
„Wenn die Situation so bleibt wie sie ist, ist dort keine Gefahr im Verzug.“ – Das sagte der Leiter der Abteilung Umwelt und Arbeitsschutz, Bernd Müller, gegenüber unserer Zeitung: „Ich mache mir da keine Sorgen. Wir haben alles Menschenmögliche getan, damit das sicher wird. Ich habe keine Angst vor dem Sommer.“ Die Baumaßnahmen, die eine langfristige Sicherung der mit Legionellen belasteten Anlagen vorsehen, beginnen frühestens in zwei Monaten. Mit den steigenden Temperaturen wächst in der Stadt die Sorge, dass die gefährlichen Bakterien, die sich bei Wärme besonders schnell vermehren, erneut ausbrechen und sich das Szenario des vergangenen Sommers wiederholt.
Dies schließt Müller jedoch aus: „Wir haben die Becken abgedeckt, wir haben UV-Filter-Anlagen eingebaut, wir haben Membranfilter-Technik eingesetzt, damit nichts passieren kann. Da müsste schon dramatisch etwas passieren, und das kann ich mir im Moment nicht vorstellen.“
Bis August 2015 sollen sowohl die Kläranlage der Warsteiner Brauerei, als auch der von dort zur kommunalen Kläranlage führende Kanal und die kommunale Kläranlage selbst komplett umgebaut werden. Dazu hatten Ruhrverband und Brauerei Anfang Februar ein gemeinsames Konzept vorgelegt, das künftig eine spezielle Vorbehandlung des Brauerei-Abwassers auf der Kläranlage des Ruhrverbands vorsieht. Eine eigene Vorklärung auf dem Brauerei-Gelände, wie sie bisher stattfindet, wird es dann nicht mehr geben. In dem Vorklärbecken der Brauerei können sich die Legionellen derzeit aufgrund der für sie dort sehr guten Nährstoffverhältnisse besonders schnell vermehren.
Für das Gesamtkonzept sind nach ersten Schätzungen rund sieben Millionen Euro veranschlagt. Durch Förderprogramme des Landes soll ein Großteil bezahlt werden. Die Brauerei hat bereits angekündigt, sich finanziell zu beteiligen.