Nuttlar/Münster. . Ines Bathen führt den USC Münster als Kapitänin in die neue Saison der Volleyball-Bundesliga. „Eine neue Herausforderung“, sagt die 23-jährige Sauerländerin, die noch mindestens drei Jahre für den Klub aus der Studentenstadt spielen wird.

Als Trainer Axel Büring ihr die entscheidende Frage stellt, gibt es für Ines Bathen keinerlei Zweifel: Sie übernimmt dieses Amt, natürlich. Und so führt die Sauerländerin an diesem Mittwoch um 19.30 Uhr in der Halle Berg Fidel den Volleyball-Bundesligisten USC Münster erstmals als Mannschaftskapitänin auf das Feld, zum ersten Spiel der neuen Saison gegen die VolleyStars Thüringen.

Frau Bathen, Sie bezeichnen den USC Münster als „Traumverein aus Kindheitstagen“. Wie fühlt es sich an, mit erst 23 Jahren - salopp gesagt - dessen Boss auf dem Spielfeld zu sein?
Ines Bathen: Kapitänin dieser Mannschaft zu sein, ist eine super große Ehre für mich, aber auch eine völlig neue Herausforderung. Ich freue mich darauf und hoffe, dass ich die Erwartungen unseres Trainers erfüllen kann.

Sie wechselten 2007 sehr jung vom RC Sorpesee zum USC. Die jetzige Mannschaft ist mit einem Schnitt von knapp unter 21 Jahren ebenfalls sehr jung. Wissen Sie besonders gut, wie junge Spielerinnen unterstützt werden müssen?
Erstmal ist es komisch, plötzlich zu den Älteren zu gehören, obwohl ich mich noch gar nicht alt fühle. (lacht) Wir haben ein super nettes Team und passen sehr gut zueinander. Insgesamt können ältere Spielerinnen wie Nadja Schaus, Linda Dörendahl oder ich einiges an die jüngeren weitergeben und ihnen hilfreich beiseite stehen, um das Wir-Gefühl zusätzlich zu stärken.

Als Kapitänin lastet auf Ihren Schultern aber besonders viel Verantwortung, oder?
Natürlich darf man erwarten, dass eine Kapitänin auf dem Spielfeld mehr Verantwortung übernimmt. Obwohl: Eine überragende Spielerin werde ich bei meiner Körpergröße (1,71 Meter; d.Red.) wohl nie. (lacht) Aber gerade im organisatorischen Bereich außerhalb der Trainingshalle oder fernab der Spiele kommen Aufgaben auf mich zu. Ob es um neue Klamotten geht oder um die Besetzung von PR-Terminen - aber ich mache das gerne.

Im Sommer sammelte die Nationalmannschaft der Frauen bei der EM im eigenen Land jede Menge Sympathiepunkte. Spüren Sie die Begeisterung noch?
Ein bisschen schon. Und ich hoffe sehr, dass diese Euphorie in die Liga gerettet werden kann. Die EM hat gezeigt, dass Deutschland an Volleyball interessiert ist. Das war sehr gute Werbung. Gerade unserer jungen Mannschaft wird es sehr helfen, wenn uns die Zuschauer in Münster zahlreich unterstützen, selbst wenn mal das eine oder andere Spiel verloren geht.

Der USC reduzierte den Personaletat um 150 000 Euro, leistete sich mit Nadja Schaus nur einen Zugang und setzt auf die Jugend. Welches Saisonziel kann unter diesen Voraussetzungen erreicht werden?
Ich weiß zwar, was wir trotz unseres kleinen Kaders können, aber diese Frage ist schwer zu beantworten. Zumal in der Liga viel passiert ist und viele gute Spielerinnen ins Ausland gewechselt sind. Ein Platz im Mittelfeld wäre schon sehr schön. Mal sehen.

Mit Ines Bathen sprach Falk Blesken