Warstein, Montag, 19. August: Erstmals werden die Bürger in Warstein über die Krankheitswelle informiert. Das Krankenhaus „Maria Hilf“ berichtet von 62 Patienten mit einer atypischen Lungenentzündung. Zwei Patienten sind daran gestorben. Als Ursache werden Bakterien ausgemacht.
Dienstag, 20. August: Der Kreis Soest gibt Legionellen als Erreger der Erkrankungen bekannt.
Mittwoch, 21. August: Der Bonner Experte Professor Dr. Manfred Exner wird vom Kreis hinzugezogen. Er hatte schon im Jahr 2010, bei einer ähnlichen Erkrankungswelle in Ulm, die Legionellen-Quelle mit aufgespürt: eine offenes Rückkühlwerk. Ein solches wird nun auch in Warstein für einen möglichen Herd gehalten, und die Experten beginnen damit, Proben von Anlagen zu entnehmen.
Dienstag, 27. August: Die Proben aus der Rückkühlanlage der Firma Esser, aus Warstein-Belecke, sind positiv. Die Warsteiner Montgolfiade wird abgesagt. 116 Menschen sind mittlerweile erkrankt. Landesgesundheitsministerin Barbara Steffens (Grüne) sieht keinen Grund, ins Geschehen einzugreifen: Ein landesweites Agieren sei nur üblich, wenn die Erregerquelle regional nicht einzugrenzen oder der Übertragungsweg nicht zu rekonstruieren sei.
Freitag, 30. August: Der Kreis gibt eine Reisewarnung für Warstein heraus. Die Behörde rät zudem den Bürgern der Stadt, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten.
Mittwoch, 4. September: Der Kreis bestätigt, dass auch im Belebungsbecken der Kläranlage eine hohe Konzentration von Legionellen festgestellt worden ist.
Montag, 9. September: Das Krankenhaus meldet, dass eine weitere Patientin mit den typischen Legionellen-Symptomen aufgenommen worden ist. Die Symptome sind erst nach dem 31. August aufgetreten, somit kann die Rückkühlanlage der Firma Esser nicht die Ursache sein. Noch ist ungeklärt, ob derselbe Legionellen-Typus Auslöser der Erkrankung ist. Es ist der 165. Fall.
Mittwoch, 11. September: Der Kreis Soest teilt mit, dass im Abwasser-Vorbehandlungsbecken der Warsteiner-Brauerei Legionellen gefunden worden sind in deutlich erhöhter Konzentration. Das Wasser zum Bierbrauen sei jedoch ebenso wenig betroffen wie das Spülwasser, teilt das NRW-Umweltministerium mit. Das Bier sei nicht betroffen, so Minister Remmel. Möglicherweise, so die Theorie, ist das Abwasser aus der Luft kontaminiert worden.