Hagen. . Während der strenge Winter vor zwei Jahren zu zahlreichen Zugausfällen und -verspätungen führte, läuft es in dieser kalten Jahreszeit bislang gut, berichtet Bahnsprecher Dirk Pohlmann. Die Pünktlichkeitsrate lag in NRW bei über 90 Prozent, bei S-Bahnen sogar bei 95 Prozent.
Die Deutsche Bahn lässt sich in diesem Winter offenbar nicht von Schnee und Eis überraschen. Während der strenge Winter vor zwei Jahren zu zahlreichen Zugausfällen und -verspätungen führte, läuft es in dieser kalten Jahreszeit bislang gut, berichtet Bahnsprecher Dirk Pohlmann. In den vergangenen winterlichen Tagen habe die Pünktlichkeitsrate in NRW bei über 90 Prozent gelegen, bei S-Bahnen gar bei 95 Prozent.
Kein Vergleich zur Fortbewegung mit dem Auto, wie insbesondere der Stautag Mittwoch zeigte. Wer zum Beispiel aus dem Sauerland das Ziel Essen erreichen wollte, erlebte ein mitunter fünf Stunden dauerndes Geduldsspiel. Zugfahrer kamen nahezu pünktlich an. Selbst die karnevalistischen Karawanen, die am Donnerstag von Westfalen per Zug gen Rheinland zogen, konnten sich ohne nennenswerte Verspätungen ins jecke Treiben stürzen.
Der Winter ist noch nicht vorbei
„Unsere Anstrengungen tragen Früchte“, klopft sich Dirk Pohlmann vorsichtig auf die Schulter - wissend, dass der Winter noch nicht vorbei ist. Zwar habe es in den vergangenen Tagen einzelne Weichenstörungen gegeben und habe ein umgefallener Baum auf der Strecke zwischen Duisburg und Oberhausen ein wenig die Pünktlichkeits-Bilanz getrübt, insgesamt habe man aber zufriedene Kunden befördern können.
Eiskalt erwischt
Bezahlt macht sich offenbar, dass die Bahn in NRW in Weichen- und Schneeräumtechnik investiert hat. Während weiter von Siegen, Bestwig und Brilon aus schwere Schneepflüge und -fräsen in Südwestfalen im Wintereinsatz sind, befreien jetzt drei in Hamm, Oberhausen und Köln stationierte leichte Schneeräumfahrzeuge (sogenannte „Bamowags“) Gleise auf anderen NRW-Strecken von Schnee und Eis. In Dortmund nahm eine neue Enteisungsanlage den Betrieb auf.
Fahrgastverband Pro Bahn zufrieden
200 Weichenheizungen wurden an noch nicht ausgerüsteten Weichen installiert. An verschiedenen Orten hielt die Bahn Winter-Übungen ab - „um mögliche Schwachstellen in der Alarmierungskette zu erkennen“.
Spaziergang durch den Schnee im Südkreis
Auch der Fahrgastverband Pro Bahn bestätigt, dass es auf den heimischen Strecken weitaus weniger Probleme gibt als in der jüngeren Vergangenheit. „Was man im Vorfeld machen konnte, wurde weitgehend gemacht“, lobt Dr. Günter Fiedler (Geseke) von der Regionalgruppe Hellweg. Dennoch sieht er noch Lücken im „Reservebereich“: „Wenn auf den Straßen nichts mehr geht, sollten kurzfristig mindestens Wagen angehängt, wenn nicht sogar zusätzliche Züge eingesetzt werden.“
Keine Strecke wird vernachlässigt
Das Problem einer lückenhaften Reserveflotte tut sich auch im Fernverkehr auf - was unter anderem an der auf sich wartenden Auslieferung von Siemens-Hochgeschwindigkeitszügen liegt. Deshalb musste die Bahn bereits an einigen frostigen Tagen leichte Verspätungen in Kauf nehmen - weil sie die Geschwindigkeit auf 200 km/h reduzierte. Dirk Pohlmann: „Wir wollen Reparaturen vermeiden. Bei zu hoher Geschwindigkeit wirbeln Eisbrocken auf die Schottersteine zwischen den Gleisen, von wo sie unter die Wagen prallen und den Boden beschädigen können.“
Auch wenn Fernstrecken Winterdienst-Priorität genießen. Für das Land ist dadurch der Zug nicht abgefahren. Der Bahnsprecher: „Keine Strecke - auch nicht in Südwestfalen - wird von uns vernachlässigt.“