Winterberg. David Möller heißt der Sieger des Rennrodel-Weltcups in Winterberg. Der 31-Jährige setzte sich nach zwei Läufen in 1:44,207 Minuten vor seinem deutschen Mannschaftskollegen Felix Loch und Armin Zöggeler aus Italien durch.

Diesen Mann mit der Startnummer 26 auf dem Leibchen hatte niemand mehr so recht auf der Rechnung. Felix Loch, klar, der ist Weltcupführender und hat gerade erst seine imposante Trophäensammlung um die goldene EM-Medaille erweitert. Und der mittlerweile 39 Jahre alte Armin Zöggeler aus Italien, den muss man immer noch auf der Rechnung haben, wenn an irgendeiner Eisbahn dieser Welt Siege zu vergeben sind. Doch am Ende war es David Möller, der nach dem Weltcup-Sieg in Winterberg die Fäuste im Ziel ballte.

David Möller siegt

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Mancher Experte hatte ihn schon längst abgeschrieben, hatte geunkt, der 31-Jährige würde nie mehr ein Rennen gewinnen. Vier Jahre lang wartete er tatsächlich auf einen Erfolg, doch in dieser Saison ist er zurück ganz oben: Sieg in Altenberg vor wenigen Wochen, Sieg in Winterberg, Platz zwei in der Weltcupgesamtwertung: „Das ist Genugtuung für mich“, sagt David Möller.

Bedingungen schienen Zöggeler zu liegen

Bei minus zehn Grad und eisigem Wind tanzten die Schneeflocken zu Boden, während die Weltelite mit 130 Stundenkilometern durch den Eiskanal schoss. Bedingungen, die dem einstigen Seriensieger Armin Zöggeler am besten zu liegen schienen. Er legte im ersten Lauf die Bestzeit hin, lag allerdings nur einen Wimpernschlag vor Loch und seinem deutschen Nationalmannschaftskollegen Möller. Spannung in Winterberg vor dem zweiten Lauf, in dem David Möller der große Wurf, oder viel mehr die große Fahrt gelingt: Er fräst einen Ritt von 52,047 Sekunden ins Eis. Bahnrekord, Spitzenposition. Gebannt verfolgt er, wie die Konkurrenz antwortet.

Felix Loch rast hinab, kommt mit der Nichtigkeit von neun Tausendstelsekunden Rückstand ins Ziel. Möller ist mindestens Zweiter, weil nur noch Zöggeler im Starthaus wartet. Der Routinier, der alles schon gewonnen hat. Sein Vorsprung hat Bestand bis er in den Kreisel einfährt, die Ideallinie verlasse muss, Zeit verliert. „Oh“, entfährt es David Möller, der das Rennen seines Konkurrenten auf dem Monitor vor ihm verfolgt. Es sind die entscheidenden Bruchteile, die dem letztlichen Dritten fehlen, die David Möller zum glücklichen Sieger im Hochsauerland machen. Julian von Schleinitz, Johannes Ludwig und Andi Langenhan auf den Plätzen vier bis sechs vervollständigen das deutsche Traumresultat.

Möller setzt Ausrufezeichen vor WM

„Heute war das Glück auf meiner Seite“, sagt der Sieger, „aber der Erfolg tut mir sehr gut.“ Er ist ein Ausrufezeichen eine Woche vor der Weltmeisterschaft im kanadischen Whistler. „Da will ich auf jeden Fall um die Medaillen mitfahren“, sagt David Möller, der Mann, den auch dort vermutlich nicht alle ganz oben auf der Rechnung haben.