Hagen/Iserlohn. . Es ist die Suche nach der ewigen Wahrheit, die die Menschen in allen Wissenschaften bewegt. In der Religion ebenso wie in den Naturwissenschaften. Doch ohne die Existenz des Wortes, beziehungsweise der Wörter, wäre alles nicht denkbar, mitteilbar. Der Iserlohner Germanistik- und Sprachforscher Dr. Wilhelm Bleicher formuliert es so: „Wörter sind versteinerte Botschaften menschlichen Denkens.“

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.“ In christlicher Überzeugung manifestiert sich in diesem Satz, mit dem das Johannes-Evangelium beginnt, die tiefste überhaupt denkbare Wahrheit für die Welt und die Menschheit. Logos, griechisch „Wort“, benennt im Sinne von Johannes die Person Jesus Christus und damit die Leben spendende Kraft schlechthin.

Es ist die Suche nach der ewigen Wahrheit, die die Menschen in allen Wissenschaften bewegt. In der Religion ebenso wie in den Naturwissenschaften. Doch ohne die Existenz des Wortes, beziehungsweise der Wörter, wäre alles nicht denkbar, mitteilbar. Der Iserlohner Germanistik- und Sprachforscher Dr. Wilhelm Bleicher formuliert es so: „Wörter sind versteinerte Botschaften menschlichen Denkens.“

Gott schafft die Befähigung zur Orientierung

Johann Gottfried Herder (1744 - 1803) geht in seiner Abhandlung über den Ursprung der Sprache davon aus, dass diese gottbegründet ist: Denn Gottes Werk ist der Mensch, der sich selbst eine Sprache schafft, weil er Gottes Werk ist.

In diesem Sinn schafft also Gott dem Menschen überhaupt erst die Befähigung zur Orientierung in Welt und Leben.

Die Etymologie, also die Erklärung der Entstehung eines Wortes und seiner Bedeutung, sucht im Grunde genommen nach den alten, buchstäblich ursprünglichen Wahrheiten der Menschheit: Wie haben sich die Worte entwickelt, welche Kraft haben sie im Gebrauch entfaltet? Die Frage nach Gott führt dann, wie bei Johannes, ganz automatisch zum Logos-Begriff. Logos, und darauf verweist Dr. Bleicher nachdrücklich, bedeutet auch „das Gelesene“, oder „das Aufgelesene“. Und hier sieht der Iserlohner Forscher einen wichtigen Hinweis: „Wenn Logos das Aufgelesene meint, dann kann sich dies doch wohl sehr gut auf das Orakel-Lesen der frühen Priester und Druiden beziehen, die ihre Runen oder Orakelstäbchen erst warfen und dann aufhoben, aufgelesen haben.“ Aus ihren Erkenntnissen des so Aufgelesenen sprach für sie wiederum unmittelbar Gottes Wille.

Sprache hilft dabei, Gott zu begreifen

Wer sich mit der Etymologie beschäftige, so Dr. Bleicher, wisse einfach mehr über den innersten Kern der Sprache und somit auch über die Weltsicht unserer Altvorderen. Oder umgekehrt beobachtet: „Mittels der Sprache hat sich der Mensch überhaupt erst heimisch gemacht und dabei versucht, seinen Gott zu fassen, zu verstehen und mit ihm Kontakt aufzunehmen.“

Die Etymologie von Gott wiederum verweist zudem auf den „Vielgerufenen“, den „Lichtbringer“, den universalen Gott mit seinen Schöpfungskräften.

Weihnachten, verstanden als Heilige Nächte, habe es immer schon gegeben, betont Dr. Bleicher und erinnert an die besondere Herausstellung des Lichts als ein Zeichens göttlicher Kraft und Existenz. Noch einmal dazu das Johannes-Evangelium: „In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen.“