Hagen. . Die Bundesnetzagentur sieht noch keine Notwendigkeit für einen neuen Korridor durch Südwestfalen, um grünen Strom in den Süden zu transportieren. Das geht aus dem Netzentwicklungsplan Strom 2012 hervor, der nun vorgestellt worden ist. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben.
Die Stromautobahn durch Südwestfalen ist von der Bundesnetzagentur ausgebremst worden. Das geht aus dem Netzentwicklungsplan Strom 2012 hervor, der nun vorgestellt worden ist.
Demnach hat die Bundesnetzagentur nur den Neubau von drei Stromautobahnen bestätigt, also von Leitungen, die mittels Höchstspannungsgleichstromübertragung (HGÜ) den Windstrom aus dem Norden in den Westen und Süden des Landes transportieren sollen.
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Dagegen ist die Behörde bisher nicht von der „energiewirtschaftliche Notwendigkeit und Dringlichkeit“ des vierten Korridors überzeugt, erklärte Jochen Homann, Präsident der Netzagentur. Dieser Korridor soll vom niedersächsischen Wehrendorf in der Nähe von Osnabrück zum hessischen Urberach bei Frankfurt führen. Er würde somit durch Südwestfalen verlaufen, wobei der genaue Verlauf der Trasse noch nicht geplant ist.
Amprion: „Wir halten diese Leitung für notwendig"
Dass dieser Korridor vorerst gestoppt worden ist, bedeute aber keinesfalls, dass er auf Dauer nicht doch als erforderlich eingestuft werde, so Homann: „Er kann bereits im nächsten Netzentwicklungsplan 2013 erneut geprüft werden.“ Bei der in NRW mit dem Ausbau betrauten RWE-Tochter Amprion will man den Korridor 2013 erneut vorschlagen: „Wir halten diese Leitung für notwendig, um im Jahr 2022 ein sicheres Stromnetz betreiben zu können“, so Unternehmenssprecher Andreas Preuß.
Während um die Stromautobahn noch debattiert wird, steht längst fest, dass die Stromleitung von Dortmund über Hagen, Attendorn, Kirchhundem, Kreuztal, Siegen und Freudenberg bis Frankfurt verstärkt werden soll: Statt 220.000 Volt sollen dort künftig 380.000 Volt fließen. So ist es im Energieleitungsausbaugesetz 2009 beschlossen worden. Das bedeutet, dass dort wegen der höheren Wechselstromspannung auch höhere Masten errichtet werden müssen. Statt 30 bis 50 Meter dann 50 bis 80 Meter. Das Planfeststellungsverfahren für den ersten Bauabschnitt werde im März eingeleitet, heißt es bei der Bezirksregierung.