Hagen. . Katrin Geelvink und Melinda Riebau sind das Cello-Kabarett „Tete à Tete“. Mit ihrer Musik-Comedy haben sie eine Marktlücke erobert. Auf der Bühne präsentieren sich die beiden Kabarettistinnen als in inniger Hassliebe verbundene Kolleginnen.

Was machen zwei singende Cellistinnen mit einer Leiche? Feinstes Cello-Kabarett, natürlich. Melinda Riebau und Katrin Geelvink haben eine Marktlücke entdeckt und nutzen sie zu komödiantischen Höhenflügen auf klassischem Musikfundament. Ihr Duo „Tete à Tete“ präsentiert jetzt mit der Krimödie „Nein, hier war kein Mord“ bereits das dritte Programm.

Die beiden Musikerinnen der Hagener Philharmoniker lockt es, jenseits des Orchestergrabens ungewöhnliche Wege zu entdecken. „Es ist ein Kontrastprogramm zur Klassik. Uns reizt besonders, dass man Orchester- oder Opernwerke auf die kleinste Besetzungs-Zahl reduzieren kann. Wenn wir Doppelgriffe greifen, sind wir bei sechs Stimmen. Wir singen und wir greifen, das ist das Faszinierende und auch das Schwierige“, schildert Katrin Geelvink.

Spiel mit dem Reiz des Unerwarteten

Der Komponist Martin Gerigk schreibt den beiden singenden Cellistinnen die Arrangements. Dabei gibt es für das Publikum regelmäßig Aha-Effekte. „Klassik wird bei uns nicht verblödelt. Der Musikanteil ist hoch in unserer Show, nur erwartet man nicht, dass man diese Töne von zwei Celli hört“, so Katrin Geelvink. Das Spiel mit dem Reiz des Unerwarteten beginnt bei „Nein, hier war kein Mord“ zum Beispiel mit dem Sommergewitter aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“. Genau das richtige Klang-Gemälde, um hinter den Kulissen einem Cello ganz langsam den Hals abzusägen.

Die beiden Musik-Kabarettistinnen präsentieren sich auf der Bühne als in inniger Hassliebe verbundene Kolleginnen, die beim gemeinsamen Proben die Tonarten der weiblichen Alltagsneurosen virtuos austesten. Auf der Jagd nach dem Mörder ruft man gerne auch mal Derrick & Co. musikalisch zur Hilfe.

„Humor in der Musik: Das ist, wenn man Klänge in einen anderen Kontext bringt oder mit ungewohnten Themen verbindet“, erläutert Katrin Geelvink. „Ohne Humor kann man gar nicht erst musizieren“, betont Melinda Riebau. „Wenn Leichtigkeit und Freude in der Musik fehlen, dann ist die ganze Sache nicht mehr rund. Das heißt ja nicht, dass wir nicht professionell an die Thematik gehen, aber wir suchen eben hohes musikalisches Niveau - kombiniert mit einer gewissen Leichtigkeit des Seins.“

Geht die eine in die Pampa, geht die andere mit

Die beiden Musikerinnen haben bei der Probe zu einem Kammerkonzert entdeckt, dass sie neben ihrem Instrument noch zwei weitere Faktoren verbinden: Die Freude am Singen und die Lust daran, ein Publikum zu überraschen. „Wir befeuern uns gegenseitig. Wir wollen das auf sehr hohem Niveau machen, aber wir lachen uns kaputt bei den Proben“, verrät Katrin Geelvink.

Schauspielern, Singen, Cello spielen, das alles gleichzeitig und dazu noch im Duo: Das ist eine große Herausforderung für „Tete à Tete“. „Wenn die eine in die Pampa geht, geht die andere mit“, beschreibt Melinda Riebau potenzielle Unfallgefahren. Da muss die gebürtige Ungarin auch schon mal selbst beherzt zur langen Säge greifen. Die erweist sich aber ebenfalls als Instrument und will nur spielen...

Das Cello-Duo ist im Raum Hagen bereits bekannt, aber die beiden Musikerinnen träumen von Auftritten in ganz Südwestfalen. „Wir sind absolut käuflich“, lacht Katrin Geelvink und zitiert den Wahlspruch von Tete à Tete: „Humor rettet alles, damit überlebt man gut.“

Die nächsten Auftritte sind am 16. September im Werner-Richard-Saal in Herdecke und am 28. September im Stadtmuseum Breckerfeld. Internet: www.celloduo-web.de, Kontakt: info@celloduo-web.de und 02331 / 3480504.