Hohenlimburg. Fünfmal wurde eine 75-jährige Rentnerin aus Hagen-Hohenlimburg in den vergangenen acht Jahren das Opfer von Einbrechern, beim letzten Mal bezahlte sie mit ihrem Leben. Die Täter brachten die Frau in ihrer Wohnung um, Polizeibeamte fanden sie am Freitagmorgen leblos auf ihrem Bett liegend.
Der mutmaßliche Raubmord in der Kaiserstraße, einer guten Wohnlage im Schatten des Hohenlimburger Schlosses, hat die Anwohner schockiert. Die Nachbarn der alten Dame wurden von Opferschutzbeauftragten der Polizei betreut, stundenlang untersuchten Mitarbeiter der Spurensicherung das Haus, in dem der Raubmord geschah, und den Garten. Dabei stellten die Beamten unter anderem fest, dass die Täter einen an der Fassade des Gebäudes angebrachten Bewegungsmelder abgebrochen hatten. Offenbar hatten sie ihre verbrecherische Tat sorgfältig vorbereitet: „Es spricht einiges dafür, dass sie das Haus ausgespäht haben“, so Staatsanwalt Klaus Knierim, der die Ermittlungen leitet, am Samstag während einer Pressekonferenz.
Die Rentnerin wohnte schon lange in dem alten Wohngebiet mit den schönen Bürgerhäusern. Sie war nicht unvermögend, sportlich aktiv und fuhr des öfteren in den Urlaub. Doch sie konnte ihren Lebensabend nicht uneingeschränkt genießen, war sie doch wiederholt von Verbrechern heimgesucht worden. Bereits 2004 war sie bei einem Einbruch nur knapp mit dem Leben davon gekommen. „Man mag sich das kaum vorstellen“, sagte Michael Schulte, Leiter der Mordkommission, zu der Serie von Überfällen auf die Frau, die darauf achtete, dass „immer alles abgeschlossen“ war, wenn sie sich im Haus befand.
Der mutmaßliche Mord an der Rentnerin muss sich in den Stunden zwischen Mitternacht und dem frühen Freitagmorgen ereignet haben. Hausbewohner entdeckten am Vormittag Einbruchsspuren an der Wohnungstür und verständigten die Polizei. Im Schlafzimmer fanden die Beamten schließlich die tote Frau. Aufgrund der Spuren an der Leiche gingen die Kriminalisten sofort von einem Gewaltverbrechen aus, obwohl sie aus ermittlungstaktischen Gründen bislang nicht mitteilen wollen, wie die alte Dame getötet wurde. Auch die Unordnung in der Wohnung und die durchwühlten Behältnisse deuteten auf einen Einbruch hin.
Zwar gibt es keine Beweise dafür, dass die früheren Einbrüche mit dem jetzigen mutmaßlichen Raubmord in Verbindung stehen, die Polizei schließt diese Möglichkeit aber auch nicht aus. Gleichwohl gibt es bislang keine heiße Spur. Nun warten die Ermittler auf die Analysen der kriminaltechnischen Untersuchungen.