Lennestadt. .
Das gab’s noch nie in Deutschlands Wildem Westen. Bei den Karl May Festspielen in Elspe werden ab Juni gleich zwei Winnetous und Old Shatterhands die Pferde satteln. Und dabei kommt es auf der Freilichtbühne zum Wiedersehen mit alten Bekannten und einem Generationswechsel der besonderen Art: Nach 19 Jahren Bühnenabstinenz wird Regisseur Jochen Bludau noch einmal in das Lederkostüm Old Shatterhands schlüpfen; sein Kompagnon in der Rolle des edlen Westmanns ist Sohn Oliver Bludau.
Gleich mehrere Umstände haben zu diesem Besetzungscoup geführt. Denn Elspes „Ur-Winnetou“ Benjamin Armbruster wird in seiner 25. Spielzeit zum letzten Mal die Silberbüchse in die Hand nehmen. Zu Ehren des 66-Jährigen, der die Rolle seit 1987 auf besondere Art geprägt hat, möchte Bludau (70) „seinen langjährigen Freund und Kollegen als Winnetou würdig verabschieden“, so Bludau.
So werden die beiden Blutsbrüder zu Beginn der insgesamt 56 Vorstellungen einen Siedlertreck in Sicherheit bringen, um dann am Lagerfeuer auf den Beginn ihrer Freundschaft zurückzublicken.
Dieser Prolog ist der eigentliche Startschuss für die Inszenierung von Winnetou I, dann mit Jean-Marc Birkholz (38) und Oliver Bludau (40) in den Hauptrollen. Während Birkholz schon mehrere Rollen in Elspe mimte, ist Oliver Bludau, seit 2011 neuer Geschäftsführer des Elspe Festivals, ein echtes „Greenhorn“ auf der Bühne. Im letzten Jahr musste er kurzfristig für einen erkrankten Schauspieler in einer Nebenrolle einspringen. „Da habe ich Blut geleckt“, sagt der neue Old Shatterhand. Es folgte die harte Schule mit Schauspiel- und Reitunterricht. Ob die „neuen“ Karl-May-Helden genauso gut sind wie die „Alten“, kann das Publikum ab 23. Juni selbst entscheiden, wenn auf Europas größter Freilichtbühne die neue Spielzeit beginnt.
Neu sind auch die drei Wild-West-Shows im Rahmenprogramm des Elspe-Festivals, das sich in Zukunft betont „familienfreundlich“ präsentieren will. So kostet das Familienticket für zwei Erwachsene und zwei Kinder nur 53,60 Euro.