Bestwig..

Es ist keine frei erfundene Episode aus einem Abenteuerroman von Karl May. Das Fort Fun Abenteuerland, der Schatz im Sauerland, hat einen neuen Besitzer. DieFamilie Ziegler, die neuen Häuptlinge in Bestwig-Wasserfall, will kräftig investieren. Großes Indianer-Ehrenwort. Im Sauerland ist man begeistert.

„Eine sehr positive Überraschung“, freut sich Thomas Weber. Der Geschäftsführer von Sauerland-Tourismus hat am Montag von der Übernahme des Freizeitparks und der bislang im Besitz des französischen Konzerns Compagnie des Alpes befindlichen Grévin Deutschland GmbH durch die One World Gruppe mit Hauptsitz in Baden-Württemberg gehört - und aufmerksam die Aussagen von Matthäus Ziegler in der gestrigen Ausgabe dieser Zeitung verfolgt. „Das, was er gesagt hat, lässt auf viel Herzblut und Invest-Freude schließen“, so Weber über den 28-jährigen Unternehmer, dem die One World Gruppe zusammen mit seiner Mutter Christine gehört - und der die Region stärken will.

Das Fort Fun Abenteuerland habe einen hervorragenden Namen in der ganzen Republik, sagt Weber. „Es ist ein touristischer Teil vom Sauerland wie das Elspe-Festival, die Seen, die attraktiven Innenstädte oder die schnuckeligen Dörfer.“ Das Land der tausend Berge könne im touristischen Wettbewerb mit klassischen Mittelgebirgs-Regionen (z.B. Eifel, Teutoburger Wald) sowie besucherstarken Innenstädten nur mit attraktiven Angeboten mithalten.

Zumal die Reiseintensität der Deutschen und der Urlauber aus dem benachbarten Ausland stagniere („auf einem hohen Niveau“). Um in dem Verteilkampf innerhalb Deutschlands bestehen zu können, brauche die Region „Qualität und Nachhaltigkeit“, sagt Weber. „Deshalb überarbeiten wir seit einiger Zeit mit vielen Partnern das Image und das Angebot im Sauerland.“ Vor diesem Hintergrund könne man eine Investition in einen Freizeitpark - verbunden mit neuen Arbeitsplätzen - nur sehr freudig begrüßen. „Und jeden herzlich willkommen heißen, der mithilft, das Sauerland zeitgemäß weiterzuentwickeln.“

Stillstand ist gerade für Freizeitparks Gift. Die Gäste wollten dort immer wieder Neues erleben, sagt Weber. „Folge­richtig kann es für den Tages- und Ausflugtourismus im Sauerland nur positiv sein, wenn das Fort Fun Abenteuerland von sich reden macht und demnächst in einem neuen Licht erscheint.“

In die gleiche Kerbe schlägt Dirk Glaser, Geschäftsführer der Südwestfalen-Agentur: „Ein attraktiver Freizeitpark ist ein ganz wichtiger Faktor zur Steigerung der Lebensqualität und damit der Wirtschaftskraft in Südwestfalen.“ Und zwar die Lebensqualität der Menschen, die hier wohnen, und jener, die in die Region ziehen sollen - zum Beispiel im Rahmen der Fachkräftegewinnung.

Glaser findet es ein „tolles Signal“, dass die Familie Ziegler, die neuen Fort-Fun-Besitzer, ihren Lebensschwerpunkt ins Sauerland verlegen will. Auf Bestwigs Bürgermeister Ralf Péus haben die baldigen Neu-Bürger, Christine Ziegler und Sohn Matthäus, gestern beim Kennenlernen in dem Freizeitpark schon einmal einen „sehr guten Eindruck“ gemacht. „Da sind sehr viele Ideen, sehr viel Substanz, sehr gute Kontakte in der Branche und sehr viel Knowhow, um das nachhaltige Konzept mit großen Investitionen umzusetzen.“

Jedenfalls war der Bürgermeister nach eigenem Bekunden sehr angetan. Die Pläne ließen einiges erwarten, was Arbeitsplätze und Besucherzahlen angehe, so Péus. Auch ihm wurde von den neuen Besitzern versichert, dass es im laufenden Jahr neue Arbeitsplätze im zweistelligen Bereich gibt und dass mit jeder neuen Attraktion in der Zukunft weitere folgen sollen.

Im Schatz des Sauerlandes, so scheint es, wird ein neues Kapitel aufgeschlagen.