Bestwig.. Südwestfalen soll in den kommenden Jahren zum führenden Wilden Westen Deutschlands werden. Die One World Gruppe aus Baden-Württemberg, die am 23. Dezember das Fort Fun Abenteuerland und die Grévin Deutschland GmbH gekauft hat, will aus der Touristenattraktion in Bestwig-Wasserfall einen internationalen Freizeitpark machen.

Matthäus Ziegler kann den Stolz über seinen überraschenden Coup im Gespräch mit der WP nicht verhehlen. „Fort Fun hat es absolut verdient, mit uns groß zu werden“, sagt der 28-Jährige, dem die One World Gruppe zusammen mit seiner Mutter Christine Ziegler gehört.

Das Unternehmen, das seit 2006 im Freizeitparksektor tätig ist, hatte am Ende die Auswahl zwischen zwei bundesdeutschen Anlagen - und sich wegen des „größeren Potenzials voller Überzeugung“ für Fort Fun entschieden. „Es gibt keinen zweiten Freizeitpark in Deutschland mit einem derart einzigartigen Gelände“, so Matthäus Ziegler, der aus einer großen Edelobstbrennerei-Dynastie in Freudenberg am Main stammt und sich in den vergangenen Jahren als Projektentwickler in vielen Parks einen Namen gemacht hat.

Ein Gelände mit reichlich Erweiterungspotenzial, das das familiengeführte Unternehmen nutzen will. Es werde viele Baumaßnahmen in den kommenden Jahren geben, verspricht der 28-jährige Manager. Neue Shops und neue gastronomische Einrichtungen sollen kommen, der Übernachtungsbereich auf einen höheren Standard gebracht werden. Und es soll neue Fahrgeschäfte geben. In dieser Saison zwei etwas kleinere Attraktionen, ein Jahr später einen absoluten „Knüller“: „Eine weltweit einzigartige Attraktion“, sagt Matthäus Ziegler. Eine Investition im zweistelligen Millionenbereich, das Fundament soll im kommenden April gelegt werden, die ersten Fahrten im Februar 2013 stattfinden. Mehr will er nicht verraten. Das gute alte Fort Fun Abenteuerland (dessen Geschichte vor 44 Jahren begann), so könnte man es deuten, soll eine große Wundertüte werden.

Der Besitzerwechsel und die hohen Investitionen haben keinen Arbeitsplatzabbau zur Folge, betont Ziegler, der in seiner Jugend mehrmals im Hochsauerland war. Im Gegenteil: „Es wird einen Zuwachs im zweistelligen Bereich geben.“ Das hat er gestern Morgen in einer Mitarbeiterversammlung bestätigt. Hinzu kommen weitere neue Stellen in der One World Gruppe, die sämtliche Unternehmensbereiche und den Hauptsitz nach Bestwig-Wasserfall verlegen wird.

Seit vier Tagen hält sich Matthäus Ziegler in seiner neuen Heimat auf. Er hat einen sehr positiven Eindruck von Land und Leute, sagt er, „es ist auch eine Entscheidung für die Region.“ Die wolle man stärken, insbesondere den Tourismus.

Die ganze Familie - darunter Mutter Christine - wird ins Hochsauerland ziehen. In einem noch zu bauenden Wohnhaus auf dem Fort-Fun-Gelände. „Um für den Park da zu sein“, sagt der junge Unternehmer, der in dem Blaue-Berge-Projekt im Land der tausend Berge ein „Lebenswerk“ sieht. Und das mit 28 Jahren.