Meschede/Warstein.

In den Schubladen der Straßen-NRW-Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift liegt ein Plan, der viele Autofahrer der Region aufatmen lassen dürfte. Das Autobahnkreuz Dortmund/Unna - eines der zehn stauanfälligsten Kreuze in NRW - soll mit zwei so genannten „Überfliegern“ entzerrt werden. Parallel ist der sechsstreifige Ausbau der A 44 zwischen dem Kreuz Dortmund/Unna und dem Kreuz Werl geplant.

Bislang werden die Autos auf dichten Schleifen auf die A 44 oder die A 1 geleitet (siehe Luftbild). „Wegen der zügigen Bremsvorgänge kommt es an dieser Stelle immer wieder ganz schnell zu Rückstaus in alle Fahrtrichtungen“, erklärt Sven Körner, Leiter der Abteilung Planung in der Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift. Zwischen 150 000 und 200 000 Autos queren täglich das Kreuz. Vor allem Berufspendler müssen zwischen Werl und Dortmund immer wieder zeitliche Verzögerungen in Kauf nehmen.

Bislang befindet sich der Entwurf zum Umbau des Kreuzes mit zwei so genannten „Überfliegern“ oder Überwürfen noch in der Aufstellung. Dabei sollen die engen Schleifen großzügig verlängert werden, was den Verkehr entzerren würde und insgesamt zu weniger Bremsvorgängen führt. Die Folge: Es würden sich weniger Staus entwickeln.

Kosten werden auf rund 120 Millionen Euro geschätzt

Die Kosten für ein derartiges Umbau-Vorhaben schätzt die Regionalniederlassung Sauerland-Hochstift, die im Rahmen der Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen des Landesbetriebs in diesem Monat der „RegioStar“ unter den 12 Niederlassungen ist, auf rund 120 Millionen Euro.

Mit dem Lückenschluss der A 445, zwischen dem momentanen Ende bei Werl und der A 2 bei Hamm, befinde sich zudem eine weitere wirkungsvolle „Netzspange“ im Planfeststellungsverfahren.

Das größte Projekt der Regionalniederlassung ist - fernab von allen Planverfahren - aktuell der Weiterbau der A 46 zwischen Bestwig und Nuttlar. Auf dem 8,4 Kilometer langen Stück befinden sich derzeit fünf Brücken im Bau. Darunter auch die Talbrücke Nuttlar, die mit 115 Metern höchste Talbrücke in NRW.

Nachdem mit dem hochsauerländischen „Jahrhundert-Bauwerk“, der Ortsumgehung Olsberg, im vergangen Jahr eine wichtige Baumaßnahme zu Ende gebracht wurde, stehen die Zeichen auch für die Ortsumgehung in der Steinbruch-Stadt Warstein auf grün. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir hier bald zu einer Lösung kommen können“, verriet Planungs-Chef Sven Körner.

Wichtig für Warstein

In Warstein ist die Gemengelage an Interessen dermaßen groß, dass ein Konsens viele Jahre unmöglich schien. Doch nach den zuversichtlich klingenden Tönen aus der Regionalniederlassung erklärte auch Warsteins Bürgermeister Manfred Gödde gegenüber unserer Zeitung gestern, dass „die Stadt vor einer ihrer wichtigsten Entscheidungen“ stehe.

In Warstein spielen neben der Politik, den Anwohnern und der Steinindustrie auch die Problemfelder Feinstaub und Lärm in der Innenstadt eine große Rolle.

Im Jahr 2011 investierte die Regionalniederlassung Sauerland Hochstift rund 66 Millionen Euro allein in den Kreisen Hochsauerland, Soest, Paderborn und Höxter.