Hemer/Düsseldorf. Mehrere Führungskräfte haben das Traditionsunternehmen Grohe zuletzt verlassen. Sie sind zu einem skandinavischen Konzern gewechselt.
Der nächste bitte! Beim Sanitärarmaturenhersteller Grohe zieht der nächste Manager einen Schlussstrich. Zum Jahresende wird nun auch David Mainka das Unternehmen verlassen. Er war in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung unter anderem mitverantwortlich für ein neues Produkt, das Grohe im kommenden Jahr auf den Markt bringen will: die Everstream-Dusche. Sie verwertet das Duschwasser wieder und reduziert die verbrauchte Wassermenge nach Angaben des Unternehmens um 75 Prozent sowie den Energieverbrauch um zwei Drittel.
Ex-Vorstandschef mit Sogwirkung
Mehrere hochrangige Mitarbeiter hat Grohe zuletzt an den skandinavischen Konzern Uponor verloren, der Produkte für die Trinkwasserversorgung sowie für die Flächenheizung und -kühlung herstellt. Zufall ist das nicht: Der Präsident und CEO der finnischen Uponor-Gruppe heißt Michael Rauterkus. Er war bis zum Jahr 2019 Vorstandsvorsitzender von Grohe. Seitdem hat er offenbar mehrere Manager von einem Wechsel in seine neue Firma überzeugt: Thomas Fuhr, seinerzeit Rauterkus-Nachfolger bei Grohe, verdient dort seit gut einem Jahr als Chief Technology Officer und Mitglied der Konzernleitung seine Brötchen. Jonas Brennwald, zuvor Co-Geschäftsführer bei Grohe, wird zum 1. Januar 2024 Chef für der Uponor-Division Building Solutions Europe. Der Marketingexperte war seit 2012 für Grohe tätig. Uponor hat auch mehrere Standorte in Deutschland.
Zuletzt hatte der sauerländische Haushaltsgerätehersteller Severin bekanntgegeben, dass Gerhard Sturm, Marketing-Chef von Grohe, zum 1. Januar als Co-Geschäftsführer nach Sundern wechseln wird.
Grohe gehört seit 2014 dem japanischen Baustoffkonzern Lixil. Der Sanitärarmaturenhersteller mit deutschen Werken in Hemer, Lahr und Porta Westfalica arbeitet derzeit an einem Restrukturierungsprogramm, mit dem auch Stellenstreichungen verbunden sind. Nach dem Ende des Corona-Booms leidet das Unternehmen seit Monaten unter einer Auftragsflaute. Details über die Pläne will Grohe „aus Respekt gegenüber den Mitbestimmungsgremien wie auch unserer Belegschaft“ erst kommunizieren, wenn die Verhandlungen abgeschlossen sind. Klar ist: Vor allem in der Düsseldorfer Zentrale sollen Jobs abgebaut werden, etwa im Vertrieb und in der Personalabteilung. Dafür werde auch ein Sozialplan erstellt, teilte ein Sprecher mit. Auf dem Prüfstand stehen offenbar auch einzelne Auslandsgesellschaften.