Gevelsberg. Weil die Berichterstattung nicht gefiel, erteilt der SV Ararat der Lokalsportredaktion ein Hausverbot. Ein grundsätzliches Problem.

Warum ist es mehr als eine Petitesse, wenn ein Mitarbeiter dieser Zeitung vom SV Ararat Gevelsberg daran gehindert wird, über ein A-Liga-Fußballspiel zu berichten? Weil es grundsätzlich ist, die Presse auszuschließen, wenn einem die Berichterstattung nicht passt. Es spielt nur eine formale Rolle, dass der Verein ein Hausrecht ausüben wollte, das er offensichtlich nicht inne hat.

Wichtiger ist, dass dem Fußball Schaden zugefügt wird. Denn im Wettkampf gibt es Regeln und Unparteiische, die für ein friedliches Miteinander sorgen sollen. Spieler des SV Ararat haben dieses Prinzip grob missachtet und sind für gewalttätige Übergriffe zum Teil für Jahre vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden. Eine Sensibilität des Vereins beim Blick auf die öffentliche Wahrnehmung ist daher verständlich.

Diese aber lässt sich nicht dadurch positiv beeinflussen, indem man sich eigene Regeln macht. Unzufriedenheit wird am besten im Gespräch aufgelöst. Eine Entwicklung zeigt sich am besten, wenn die Öffentlichkeit teilhaben kann – und nicht ausgeschlossen wird. Öffentlichkeit übrigens ist wichtig für Vereine, nicht nur im Fußball. Sie leisten oft einen großen Beitrag zur Integration, bringen Menschen mit unterschiedlichen politischen und religiösen Prägungen zusammen. Unsere Gesellschaft braucht sie.