Arnsberg. Uli Schauerte aus Arnsberg hat bei „Garten & Lecker“ abgeräumt - mit seinem 16.000-Quadratmeter-Garten. Wir stellen ihn vor.

Uli Schauertes 16.000 Quadratmeter großer Landgarten mit Schwimmteich in Arnsberg-Retringen ist ein wahres Schmuckstück. Der Selbstversorger präsentierte seinen Garten nun auch in der sechsten Staffel der beliebten Reihe „Garten & Lecker“ im WDR Fernsehen. Und: Er hat die Staffel gewonnen. Das wird in der Folge klar, die am 13. Mai von 21 bis 21.45 Uhr im WDR-Fernsehen ausgestrahlt wird - und jetzt schon in der Mediathek zu sehen ist. Der Sauerländer gewinnt damit eine Gartenreise für zwei Personen.

Wir haben Uli Schauertes Garten bereits in der großen Serie „Fest verwurzelt“ der WESTFALENPOST (hier finden Sie alle Folgen) vorgestellt:

Uli Schauerte

macht alles andere als einen hektischen Eindruck

Die schönsten Bilder aus Uli Schauertes Landgarten.
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. Und doch: „Wenn ich mich mal hinsetze, was selten vorkommt“, sagt der 34-Jährige aus Arnsberg-Retringen, „dann sehe ich etwas, springe auf und zupfe mal eben Unkraut oder welke Blätter. Oder tue sonst was.“

„Garten & Lecker“: Wiesenfläche mit Wildpflanzen und Obstbäumen

Was man eben so macht als Hobby-Gärtner. Wiewohl dieser Begriff für ihn zu kurz greift. Logisch, wenn man ein Landgarten-Paradies auf 5500 Quadratmetern bepflanzter Fläche mit einer einzigartigen Staudenvielfalt, einem Schwimmteich und einem Wüstenbussard besitzt. Nicht zu vergessen die 1-Hektar-Wiesenfläche drumherum mit Wildpflanzen und Obstbäumen. Auch hier: viel Platz für Tiere.

Der Wüstenbussard heißt Sky. „Er ist gerade ein wenig aufgeregt, weil er eine Mahlzeit einnimmt“, sagt Uli Schauerte, als er mit dem Reporter vor die Voliere tritt – „er ist wie ein Wellensittich. Zutraulich und lieb.“

Wenn man so will, könnte es in dieser Umgebung für den Greifvogel keinen passenderen Namen geben. Hier, an der Grenze vom Hochsauerlandkreis zum Märkischen Kreis, ist für Tier und Pflanze der Himmel auf Erden. „Wir leben in und mit der Natur. Ich tue alles dafür, dass es allen hier gut geht.“

Das sind zum Beispiel mehr als 400 Dahlien, 130 Funkien-, 62 Rosen-, 6 Gurken- und 22 Tomaten-Sorten, sechs Hühner, drei Wachteln, zwei Hunde, Gänse, Bienen und natürlich Sky. Als Schauerte vor sieben Jahren das 125 Jahre alte Gehöft mit baufälligem Wohnhaus kaufte, war dort, wo heute unzählige Pflanzen wachsen, nur Rasen.

Uli Schauerte: „20 Stunden am Tag gearbeitet“

Der Sauerländer hat vier Jahre zum Anlegen seines Landgartens gebraucht. „Die ersten beiden Jahre habe ich zusammen mit meinen Hausmeister-Jobs 20 Stunden am Tag gearbeitet“, sagt der 34-Jährige und klingt nicht so, als heische er nach Mitleid. „Was ich hier mache, ist für mich keine Arbeit“, sagt er und spricht von Entspannung und Ausgleich in himmlischer Ruhe.

Uli Schauerte in seinem Garten-Paradies. Neben dem Schwimmteich: das dachbegrünte Badehaus.
Uli Schauerte in seinem Garten-Paradies. Neben dem Schwimmteich: das dachbegrünte Badehaus. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Viele seiner Pflanzen, die auch als Nahrungsquelle für Schmetterlinge und Bienen dienen, hat er selbst gezogen und vermehrt. Wenn er Gemüse und Salat erntet, weiß er, dass er sich 365 Tage im Jahr selbst versorgen oder Lebensmittel an andere abgeben kann.

Beete sind ganz dicht bepflanzt

„Ich bin gerne autark“, antwortet er, wenn er gefragt wird, was er mit den Erntemengen anstellt. Das gelte auch für die Freizeitgestaltung: „Ich bin im Garten. Das ist mein Leben. Ich brauche keinen Wochenplan, richte mich nach dem Wetter.“

Während der jüngsten Schönwetter-Phase hat er abends zwei Stunden für das Gießen der Pflanzentöpfe gebraucht. Die Beete bekamen wie immer kein Wasser ab: „Ich bringe im Frühjahr viel Humus ein, der Wasser in den Böden speichert“, erklärt der gelernte Gärtner mit Fachrichtung Baumschule, der auf einem Bauernhof aufwuchs und von den Großeltern früh in das Gärtnern eingeführt wurde. Und er bepflanzt seine Beete ganz dicht. „Wie soll da Sonne an den Boden gelangen und ihn austrocknen?“

Der Landgarten in Arnsberg-Retringen von oben. „Ein Garten ist nie fertig“, sagt Uli Schauerte.
Der Landgarten in Arnsberg-Retringen von oben. „Ein Garten ist nie fertig“, sagt Uli Schauerte. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Man kann sich nicht satt sehen an Uli Schauertes Vier-Zonen-Garten, kann nur erahnen, welcher Aufwand für Hege und Pflege von Wasser-, Zier-, Nutz- und Naturgarten betrieben wird. Aufwand? „Ich versuche, mir alles möglichst einfach und schön zu machen.“ Er habe wenig Zeit für Extras, sagt der Mann, der nebenbei Imker, Jäger und Falkner ist (natürlich mit Schein).

Ordentlich und sauber

Wer glaubt, einen Kraut-und-Rüben-Garten vorzufinden, sieht sich getäuscht. „Es muss schon alles zusammengehören, ordentlich und sauber aussehen“, sagt Schauerte und zupft im Vorübergehen ein Wildkraut aus einem Steingewächs. Den Pflasterstein vor dem Haus hat er auch für die Gartenwege genommen, die Pflanzen-Übertöpfe sind immer von der gleichen Art.

Schauerte kennt jede Pflanze mit Namen. Zum Beispiel den Orient-Knöterich „Kiss me over the garden gate“. Die Saat erhielt er von einem „Insta-Kumpel“. Dass er einmal Bilder von seinem Pracht-Garten unter „Landgarten Schauerte“ bei Instagram veröffentlicht, hätte er wohl selbst nicht gedacht.

Uli Schauerte nimmt ein kühles Bad im eigenen Schwimmteich. Das Wasser ist auch dank des Schwebstoffe filternden Schilfs am Rand glasklar.
Uli Schauerte nimmt ein kühles Bad im eigenen Schwimmteich. Das Wasser ist auch dank des Schwebstoffe filternden Schilfs am Rand glasklar. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Er sei überredet worden, erzählt Uli Schauerte, hat sich damit angefreundet, weil er so Wissen über die Natur vermitteln kann – wie auch bei den „Offnen Gärten im Ruhrbogen“ am 13. August, wo sein kleines Paradies bewundert werden kann: „Ich will zeigen, dass man mit wenig Geld in der Natur viel erreichen kann. Und sei es zum Selbstversorgen. Man muss nur den Hintern hochbekommen.“

230 Quadratmeter großer Schwimmteich

Da wünscht man dem Arbeitstier, dass es ab und an im glasklaren, 230 Quadratmeter großen Schwimmteich vor der Haus-Terrasse ausspannen kann. „Dazu komme ich nur selten“, sagt er, „Sie wissen ja: die Zeit. Ein Garten ist nie fertig, es gibt keinen Stillstand.“

Bedauern? Fehlanzeige: „Es gibt nichts, was ich mir unbedingt kaufen möchte, ich habe kein Urlaubsziel, wo ich unbedingt hinmöchte. Ich bin entspannt und glücklich, habe doch meinen Garten.“