Es nützt nichts, wenn sich jetzt die Region zerstreitet wegen eines Lkw-Durchfahrtverbots auf den A-45-Umleitungsstrecken.
Die Region wird nicht stärker, wenn sie sich streitet.
Alle leiden unter der gesperrten Autobahn 45, am meisten aber die Anwohner der Umleitungsstrecken. Ihre Gesundheit steht auf dem Spiel; Politik und Behörden haben die Pflicht, sie zu beschützen. Deshalb müssen die Lkw, die nichts in der Gegend zu suchen haben, weg. Zwingend erforderlich ist die Ableitung bereits am Kreuz Westhofen beziehungsweise Olpe-Süd.
Über die Notwendigkeit dieser Maßnahme besteht ein breiter Konsens. Und nach fast 15 Monaten Ausnahmezustand darf die Frage erlaubt sein, warum vor allem vom Bund noch immer zahlreiche (verkehrs-)rechtliche Probleme nicht geklärt sind. Achtung, jetzt kommt die Antwort: Weil es an bestimmten Stellen offenbar nicht Priorität hat, den Menschen zu helfen, sondern Vorschriften einzuhalten.
Gleichwohl können sich alle Leidtragenden nur gemeinsam aus dem Dreck ziehen. Mit dem Entrüstungsfinger auf Entscheidungsträger in der Nachbarschaft zu zeigen, bringt nichts. Im Gegenteil: Es löst Frust aus. Der Bürgerbeauftragte trägt nicht die Verantwortung für den noch nicht genannten Sprengtermin. Gesetze und Paragrafen werden woanders gemacht: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte, weil von seinem Tun abgelenkt wird.
Im Grunde müsste jetzt ein schlauer Mensch, man könnte ihn Mediator nennen, auf die Idee kommen, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Oh, das gibt es ja schon. Heißt Lenkungsgruppe und wurde von „Chefsache“-Bundesverkehrsminister Volker Wissing vor vielen Monaten medienwirksam ins Leben gerufen. Ganz schön traurig.