Berlin. Ein 32-Jähriger wird verdächtigt, sich Cyanid und Rizin für einen Anschlag beschafft zu haben. So wirken die Gifte auf Menschen.

Rizin ist ein Pflanzengift, das beim Rizinusbaum (Ricinus communis) vor allem in den Samen enthalten ist. Gewonnen wird es nach Auspressen des Öls aus dem Rückstand der Samen. Die Pflanze wird zur Gewinnung von Rizinusöl angebaut, unter der Bezeichnung Wunderbaum ist die Art zudem bei Kleingärtnern als Zierpflanze beliebt. In Zellen blockiert Rizin die Proteinsynthese. Besonders giftig ist es bei Injektion oder Inhalation. Zu den Symptomen zählen Übelkeit und Erbrechen, Muskelschmerzen, Leber- und Nierenschäden sowie Kreislaufversagen, bei Inhalation Auswirkungen in den Atemwegen wie Lungenödeme. Behandelt werden im Vergiftungsfall die Symptome, spezifische Therapiemöglichkeiten gibt es bisher nicht.

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Cyanide - vor allem das als Zyankali bekannte Kaliumcyanid - werden schon seit langer Zeit für gezielte Vergiftungen verwendet. Sie wirken nicht nur bei Verschlucken, sondern auch nach Einatmen über die Lunge. Beim Kontakt von Cyaniden mit Wasser entsteht Blausäure (Cyanwasserstoff), die für ihren typischen Bittermandelgeruch bekannt ist.

Anti-Terror-Einsatz in Castrop-Rauxel

Anti-Terror-Ermittler haben in Castrop-Rauxel einen 32-Jährigen festgenommen, der einen islamistischen Anschlag vorbereitet haben soll. 
Anti-Terror-Ermittler haben in Castrop-Rauxel einen 32-Jährigen festgenommen, der einen islamistischen Anschlag vorbereitet haben soll.  © dpa | WTVnews
Neben dem 32-Jährigen wurde einer Polizeisprecherin zufolge auch sein Bruder festgenommen.
Neben dem 32-Jährigen wurde einer Polizeisprecherin zufolge auch sein Bruder festgenommen. © dpa | Karsten Wickern
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Auf dem Gelände der Feuerwehr in Castrop-Rauxel werden bei der Durchsuchung gefundene Stoffe untersucht. 
Auf dem Gelände der Feuerwehr in Castrop-Rauxel werden bei der Durchsuchung gefundene Stoffe untersucht.  © dpa | Christoph Reichwein
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Männer in Schutzanzügen tragen einen Karton aus dem Haus in dem ein Anti-Terror-Einsatz stattfand. 
Männer in Schutzanzügen tragen einen Karton aus dem Haus in dem ein Anti-Terror-Einsatz stattfand.  © dpa | Marc Gruber
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In diesem Wohn- und Geschäftshaus wurde ein 32-Jähriger festgenommen, der sich für Anschläge die Giftstoffe Cyanid und Rizin besorgt haben soll um einen islamistischen Anschlag vorzubereiten.
In diesem Wohn- und Geschäftshaus wurde ein 32-Jähriger festgenommen, der sich für Anschläge die Giftstoffe Cyanid und Rizin besorgt haben soll um einen islamistischen Anschlag vorzubereiten. © AFP | Ina Fassbender
Die Polizei setzt am Sonntag ihre Ermittlungen fort. 
Die Polizei setzt am Sonntag ihre Ermittlungen fort.  © dpa | Federico Gambarini
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Die Atemgifte wirken sehr schnell, die Opfer sterben an Atemlähmung. Cyanide werden unter anderem zur Härtung von Stahl, bei der Kunststoffherstellung und bei der Synthese organischer Verbindungen eingesetzt. Cyanverbindungen führen immer wieder zu Massensterben von Fischen und anderen Wasserlebewesen, wenn sie etwa aus Bergwerken in Gewässer gelangen. Zu Vergiftungen beim Menschen kann es etwa nach dem Verzehr von Bittermandeln oder Aprikosenkernen kommen. Es gibt auch ungiftige Cyanide, die unter anderem als Lebensmittelzusatz verwendet werden. (dpa)